Winzerbrief Jahrgang 2022 Weingut Robert Weil/Rheingau

Ein Sommer mit hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen hat die Phänologie der Weinberge in diesem Jahr geprägt.
Wir sind schon mit einem sehr warmen Winter in das Jahr 2022 gestartet. Entscheidend war aber auch die Aufstockung der Wasserreserven über die Winter Niederschläge. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht, dass dies durchaus für den einen oder anderen Weinberg sogar überlebensnotwendig werden würde.


Bedingt durch eine Kältephase im April wurde dann aber die Natur wieder eingebremst, so dass wir um den 20. April den Austrieb der Reben hatten, was auch dem langjährigen Mittel entspricht. In der weiteren Entwicklung nahm dann aber die Natur, bedingt durch die hohen Temperaturen und die vielen Sonnenscheinstunden bei immer noch genügend Wasser im Boden, entsprechend Fahrt auf, so dass der Blühbeginn schon sieben Tage vor dem langjährigen Mittel in den ersten Juni-Tagen zu verzeichnen war.


Durch die dann aber zunehmende Trockenheit fanden die Weinberge mehr und mehr ihre natürliche Assimilations-Bremse trotz Rekord-Temperaturen und Sonnenschein wie im Süden. Somit hat sich der Vorsprung in der Weinbergsentwicklung glücklicherweise über den Sommer dann auch nicht maßgeblich weiter ausgebaut.


Der Reifebeginn war in entsprechender Vergleichsparzelle am 6. August und damit neun Tage und der Erntebeginn mit dem 20. September dann zehn Tage vor dem langjährigen Mittel. Für die Qualität unserer Trauben und damit der Weine wird diese natürliche Assimilations-Bremse über einen gewissen Wassermangel in Zeiten der globalen Erwärmung immer wichtiger, wobei es unser Streben sein muss, die Wasserwirtschaft so zu gestalten, dass die Rebe zwar dürstet, aber nicht verdurstet.


Und hier haben wir mit dem Kiedricher Berg geniale natürliche Gegebenheiten über Nachschieben des Wassers vom Wald in den Rebhang in den zunehmend trockeneren und heißeren Jahren. Und Mitte September haben die Trauben dann auch nicht nur hervorragend ausgesehen, sondern auch so geschmeckt.


Aber dann kam der große Regen – und schon wieder hat der Kiedricher Berg seine Größe durch die hervorragende Drainage der Phyllitböden gezeigt. Durch die gute Wasserabführung und die hervorragende Arbeit unseres Teams über das ganze Jahr für lockerbeerige Trauben und gut durchlüftete Weinberge konnten wir unser Lesegut absolut gesund halten und in eine gute physiologische Reife mit entsprechender Hängezeit am Stock führen.


Sowohl die Traubenqualität als auch die Sensorik der Moste und jungen Weine geben allen Anlass, auf einen hervorragenden Jahrgang zu hoffen – und dies vom Gutsriesling, über den Ortsriesling bis zu den Ersten- und Grossen Lagen.


Durch Mut, Geduld und hartes Handwerk konnten wir dann auch noch grandiose fruchtsüße Spät- und Auslesen ernten – und im späteren Oktober dann auch die ersehnten Rosinen im Weinberg selektionieren, so dass wir, zwar nur in kleinster Menge, wieder alle Qualitätsstufen einschließlich Trockenbeerenauslese, jetzt im 34. Jahr in ununterbrochener Folge, im Keller haben.(Quelle:Weingut Robert Weil)

Jahrgang 2022 | Winzerbrief Weingut Wittmann/Westhofen/Rheinhessen

Das Weinjahr 2022 bot uns mit seinem sonnigen und trockenen Sommer viele Herausforderungen.
Unsere tief wurzelnden alten Reben sowie die biodynamische Bewirtschaftung waren sicherlich der Schlüssel zu hoher Qualität. Wir sind begeistert, wie frisch und fein die Weine sich präsentieren und freuen uns sehr darauf, Ihnen schon bald die ersten Flaschen des neuen Jahrgangs anbieten zu können. Unsere 2022er Estate Weine werden kurz vor Ostern verfügbar sein.(Quelle: Weingut Wittmann)

Jahrgang 2022 Winzerbrief Carl Loewen/Leiwen an der Mosel

Das Klima verändert sich und auch im cool climate Mosel geraten lange vergessene Lagen wieder
in den Fokus. Vor einigen Jahren suchten wir nach Terroir, welches auch bei zukünftig heißerem
Klima die Frische in den Weinen erhält und bei komplexer Länge stets Mineralität und Salzigkeit
zeigt. Bereits 1998 ist Karl Josef so auf die lange vergessene Lage Ritsch gestoßen. Mit etwas
Stolz erfüllt es uns, dass das Große Gewächs aus der Ritsch den blind verkosteten Feinschmecker
Riesling Cup 2022 gewinnen konnte.(Quelle: Weingut Carl Loewen,Leiwen)

Newsletter November II

Neuigkeiten November II | Lagenbox vom Weingut Tesch | Battenfeld-Spanier & Kühling-Gillot
weinthum - Lagenweine aus Deutschland
Weingut TESCH

2020 TESCH-Mini-Lagenbox (6 x 250 ml)


Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde,

zum kommenden Weihnachtsfest bietet das Weingut Tesch von der Nahe etwas ganz Besonderes an.  Ein Sortiment mit 6 Flaschen zu je 250ml in der Geschenkbox. Dazu gibt es eine Beschreibung der Weinberge als Flyer. Endecken Sie die Nahe-Lagen, Krone, Karthäuser, Königsschild, St. Remigiusberg,  Löhrer Berg und den Riesling Klassiker Unplugged.

Nur solange der Vorrat reicht.
Hier geht es zur TESCH-Mini-Lagenbox
Kühling-Gillot
Weingut Kühling-Gillot / Rheinhessen

Eine kleine Auswahl der VDP.Grossen Gewächse aus den Lagen PETTENTHAL und HIPPING.
Hier geht es zur Kollektin von Kühling-Gillot
Battenfeld Spanier
Weingut Battenfeld Spanier / Rheinhessen

Eine kleine Auswahl der VDP.Grossen Gewächse aus den Lagen KIRCHENSTÜCK und FRAUENBERG.
Hier geht es zur Kollektion von H.O.Spanier

Weingut Bernard Huber Jahrgang 2019

Zusammenfassend war dieser Jahrgang geprägt von warmen Sommertagen, für uns optimal dosierten Niederschlägen und sehr kühlen Nächten während der Lese, so dass die Trauben hervorragend reifen konnten und der Wein den vollen Ausdruck seiner Essenz erreichte.

Durch wenige Niederschläge im Winter und Frühjahr verzögerte sich die Vegetationsentwicklung zu Beginn des Jahres 2019. Mitte Juni verlief die Blüte bei gutem Wetter mit kühlen Nächten über die verschiedenen Weinberge verteilt sehr gleichmäßig. Zum Teil kam es zu starken Verrieselungen und vielen kleinen Beeren. Im Jahr 2019 hat die Vegetation in der Vorbergzone des Schwarzwaldes während des Hochsommers von gut verteilten Niederschlagsmengen profitieren können. Mitte September konnten wir mit der Weinlese beginnen. In 2018 sind wir mit der Kopflampe in der Nacht zur Traubenlese gestartet, um die Trauben so kühl wie möglich in den Keller zu bringen. In 2019 haben wir unserer Lesemannschaft in den frühen Morgenstunden warmen Tee in den Weinberg gebracht, da die Temperaturen in der Nacht teilweise bis in den einstelligen Bereich abgesunken sind.

Wir ernteten Trauben mit knackigen, dickschaligen Beerenhäuten, von kleinbeeriger Struktur die begeisternd aromatisch und gut gekühlt in den Keller kamen. Es entwickelten sich Weine von Feinheit und Saftigkeit, verspielter Säurestruktur und nobler Frucht. Vielen Dank an dieser Stelle an unser tolles Team, die Familie und unsere Freunde, die uns bei den vielen akribischen Stunden im Weinberg, am Sortiertisch, im Weinkeller und drum herum begleiten. (Quelle: Weingut Bernhard Huber)

Newsletter November I

Neuigkeiten im November | Raumland | Pinot von der Mosel Daniel Twardowski
weinthum - Lagenweine aus Deutschland
Sekthaus Raumland

VDP.Sekthaus Raumland

Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde,

seit einigen Monaten ist die Sektmanufaktur Raumland Mitglied im Verband der Prädikatsweingüter (VDP). Für uns ein Anlass, die Kollektion mit ins Programm zu nehmen. Ein Auge hatte ich aber schon immer auf das Sekthaus im „Weltdorf“ Flörsheim-Dalsheim geworfen.

Wir haben bereits ausgesuchte Winzersekte im Programm, doch gestaltete sich die „Trüffelsuche“ nach qualitativem Winzersekt nicht immer einfach. Doch nun haben wir mit Volker Raumland einen Erzeuger im Programm, welche auf ganzer Linie Schaumweinstile definieren und auch umsetzen kann. Alle qualitätssteigenden Aktivitäten werden umgesetzt, sei es die selektive Traubenlese, die vertikal Korbpressung, das Know-how über die Anwendung der Reserveweine, die Dauer der Hefeautolyse oder die Kalibrierung der Versanddosage. Und stets unter Einsatz der traditionellen Methode!

Nun ließen auch die ersten Preise nicht lange auf sich warten. Raumland räumt beim Meiniger Sektpreis gleich 3-fach ab, insbesondre mit dem 2012 XII Triumvirat Grande Cuvée. Mehr Vorschusslorbeeren bedarf es nicht.
  • 1. Platz: 2012 XII Triumvirat Grande Cuvée Brut
    Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim (Rheinhessen)
     
  • 2. Platz: 2008 Blanc de Noirs Grande Réserve Brut
    Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim (Rheinhessen)
     
  • 3. Platz: 2012 Chardonnay Réserve Brut
    Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim (Rheinhessen)
Hier geht es zur Raumland Kollektion
Sekt & Crémant
Unsere Sekt & Crémant Kollektion
Ob alleine oder doch mit Freunden, ob hier und jetzt oder doch erst zu den Feiertagen, ein Glas Sekt kann den Genußmoment bereichern.

Oder einfach auf nicht-materielle Dinge prosten, die unsere Achtsamkeit in letzter Zeit vernachlässigt hat.

Hier geht es zur Sekt & Crémant Kollektion im Shop
Daniel Twardowski
Weingut Daniel Twardowski / Mosel

Ein Pinot Noir von der Mosel. Einige Winzer können diese Traube in der Tat auf ein hohes internationales Niveau heben. Neben Selbach-Oster und Molitor ist Daniel Twardowski aus Neumagen-Drohn eine zuverlässige Quelle für ausdrucksvolle und langlebige Spätburgunder Weine.

Was für eine abenteuerliche Idee, eine Freilandveredelung mit neuen Pinot Noir Stöcken im Weinberg Drohner Hofberg vorzunehmen.

Hier geht es zur Daniel Twardowski Kollektion

Newsletter Oktober

alte Reben | Ankunft der GG von Clemens Busch & RINGS
weinthum - Lagenweine aus Deutschland

Alte Reben | Vielles Vignes

Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde,

der Hinweis auf dem Weinetikett „Alte Reben“, im französischen Vieilles Vignes oder im Englischen Old Vines, gewinnt in der Weinwelt an immer größerer Bedeutung, auch in Deutschland.   Vieilles Vignes ist in Frankreich schon lange auf Weinetiketten zu finden und bezeichnet Weine, vinifiziert aus Traubengut von alten Rebstöcken. Damit verbunden ist auch die Erwartung einer besonderen Weinqualität.  

Die natürliche Leistung eines Rebstockes geht nach dem Erreichen eines gewissen Alters zurück. Uns Menschen geht es ähnlich, auch wenn wir es hin und wieder nicht glauben mögen.   Im Alter liefert der Stock weniger Trauben, er liefert lockerbeerige und kleinere Trauben. Das Verhältnis des zuckerfreinen Extraktes (Säuren, Phenolen und Mineralien) zu Wasser verändert sich. Auch nimmt die Beschattung aufgrund der nachlassenden Wuchskraft der Blätter ab.   Champagnol schreibt, dass die natürliche Wuchskraft und der Ertrag nach etwa 20 Jahren nachlässt und nach 50 Jahren so gering wird, dass der Betrieb konventioneller Weinlagen unwirtschaftlich wird.

Warum nicht aus einer kleinen Ernte einen hochwertigen Wein produzieren? Das Lesegut ist hierfür ideal geeignet und auch die am Markt zu erzielenden Preise rechtfertigen den Aufwand. Bestes Bestspiel sind die Weine aus dem spanischen Priorat, im Buschform erzogen, oft über 80 Jahre alt und lange Zeit einfach im Weinberg vergessen. Diese alten Weinberganlangen liefern heute elegante, dichte und komplexe Spitzenweine, oft von Visionären erzeugt.   Auch bei uns in Deutschland finden wir Weine, welche aus alten Reben vinifiziert wurden. Da es für die Altersangabe keine gesetzliche Regelung gibt, kann das Rebenalter schon mal sehr unterschiedlich sein, aber in der Regel sind die Rebstöcke nicht jünger als 25 Jahre. Auch Rebanlagen mit noch wurzelechten Unterlagen sind in Franken oder auch an der Mosel zu finden. Sie blieben bis heute von der Reblaus verschont.
alte Reben
alte Reben
Oft erkennt man alte Rebstöcke am Durchmesser des Stammes. Aber ein Alter läßt sich schwer schätzen, da die Rebsorten ein unterschiedliches Wachstumsverhalten haben.
Ankunft der VDP.GROSSEN GEWÄCHSE
von Clemens Busch und RINGS.

Weingut Clements Busch
Weingut Clemens Busch / Mosel

Ankunft der Grossen Gewächse 2019

Die GG sind nun ab Lager lieferbar.

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Weingut RINGS aus der Pfalz
Weingut RINGS / Pfalz

Ankunft der Grossen Gewächse 2020


Die GG sind nun ab Lager lieferbar.

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XII Triumvirat Grande Cuvée – Sieger beim Meininger Sektpreis

Das gab es noch nie! Zum siebten Mal zeichnete Meiningers Deutscher Sektpreis die besten deutschen Sekte aus traditioneller Flaschengärung aus.   Raumlands sind besonders stolz in der Königsklasse der Prestige Burgunder Sekte in diesem Jahr nicht nur den ersten, sondern auch den zweiten und dritten Platz belegt zu haben. Der erste Platz ging an unsere 2012 XII Triumvirat Grande Cuvée Brut, in neuem Gewand mit einem ganz besonderen Muselet.   

  • 1. Platz: 2012 XII Triumvirat Grande Cuvée Brut
    Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim (Rheinhessen)
     
  • 2. Platz: 2008 Blanc de Noirs Grande Réserve Brut
    Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim (Rheinhessen)
     
  • 3. Platz: 2012 Chardonnay Réserve Brut
    Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim (Rheinhessen)

(Quelle: Raumland Sektkellerei, Rheinhessen)

Jetzt geht es um die Sicherung der Weinernte 2021

– Spendenaktion „Der VDP.Adler hilft“

Mainz, 4. August 2021

Das Hochwasser hat das Ahrtal und damit eine komplette Weinbauregion hart getroffen. Innerhalb kürzester Zeit haben sich Kolleg:innen, Winzer:innen und jede freie helfende Hand der Weingüter in einer bemerkenswerten Solidarität auf den Weg an die Ahr gemacht. Mit Pumpen, Notstrom-Aggregaten, Schaufeln, Frischwasser, Raupen und Staplern – mit Essen im Gepäck und viel (Wo)manpower. Die sofortige Bereitschaft, im eigenen Betrieb alles stehen und liegen zu lassen, ist nicht selbstverständlich, was die Hilfsbereitschaft eines ganzen Berufsstandes und darüber hinaus umso beeindruckender macht. Schnell wurde klar, dass neben der koordinierten Hilfe vor Ort, es vor allem finanzielle Mittel braucht, um den Weinbau an der Ahr – auch als wichtigen Wirtschaftszweig, Arbeitgeber und touristisches Ziel – zukunftsfähig wieder aufbauen zu können.

Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter hat zur Spendenaktion #deradlerhilft aufgerufen, um allen betroffenen Weinbaubetrieben an der Ahr – egal welcher Art und Struktur – ob VDP oder nicht – zu helfen. Inzwischen haben sich verschiedenste großartige Aktionen (z.B. Charity Dinner, Weinpakete und Auktionen) gebildet, um auf diese Hilfsinitiative aufmerksam zu machen und den entsprechenden Erlös zu spenden. Besonders hervorzuheben ist die Aktion „SolidAHRität“ von Dirk Würtz, zugunsten welcher Weinbaubetriebe aus ganz Deutschland und weit darüber hinaus Weine gespendet haben, die als Weinpaket im Onlineshop des VDP.Weinguts St. Antony verkauft werden. Auch dieser Gesamterlös kommt #deradlerhilft zugute. Der Zusammenhalt einer gesamten Branche wird in den vergangenen Tagen somit besonders greifbar und setzt ein außergewöhnliches Zeichen in dieser schwierigen Zeit, worüber der VDP sehr dankbar ist.

Wie geht es nun weiter? Der Verein „Der VDP.Adler hilft e.V.“ wird Betroffenen, die in der Weinwirtschaft tätig und in akuter Not sind, in einem angemessenen Umfang unbürokratisch helfen. Als erste Maßnahme konnten zwei akute Pflanzenschutzbehandlungen des gesamten Anbaugebietes mit dem Hubschrauber finanziert werden, die die Weinbaubetriebe auch aufgrund der zerstörten Maschinen und Infrastruktur nicht selbst ausführen konnten. Noch diese Woche wird sich der Verein mit weiteren engagierten Organisationen vor Ort an der Ahr über die Verwendung der Spendengelder gemeinsam beraten, um die bestmögliche Hilfe bieten zu können. Ein erster Schwerpunkt der Mittelverwendung wird auf das Einbringen der bevorstehenden Weinernte gelegt werden, um den Jahrgang 2021 sicherzustellen. Der Wiederaufbau des Weinbaus und der Weinbaubetriebe an der Ahr wird einen heute noch unvorstellbaren Finanzbedarf mit sich bringen, sodass Initiativen wie #deradlerhilft erst ein Anfang sein können. Auch wenn die bisherige Spendenbereitschaft bemerkenswert ist, ruftder VDP dazu auf, gemeinsam einen „langen Atem“ zu haben, um die Betriebe mit dem langfristigen Ausmaß der Katastrophe nicht im Stich zu lassen. (Quelle: VDP.de)

Bericht zur Lage der VDP.Prädikatsweingüter

Rückblick auf ein ungewöhnliches Weinjahr

Das Wirtschaftsjahr 2020 hat die Flexibilität der 200 VDP.Prädikatsweingüter Deutschlands auf die Probe gestellt. Doch wer aufgeschlossen war, sich den der Pandemie geschuldeten Veränderungen zu stellen, kann allen negativen Prognosen zum Trotz auf ein ordentliches Jahr zurückblicken. Einzig bei Weingütern, die ihren Fokus auf blockierte Vertriebswege wie geschlossene Restaurants oder mit Strafzöllen belegten USA-Export haben, ist die Situation angespannt.

Mainz | Die Pandemie hat auch in der Weinbranche für große Verwirbelungen gesorgt. Weggefallene Vertriebswege, fast auf Null zurückgefahrene Präsentationsmöglichkeiten, geschlossene Restaurants und geändertes Konsumverhalten forderten Kreativität und Flexibilität von den Weingütern. Und noch immer gestaltet sich die Verkostung des gerade auf den Markt gebrachten neuen Jahrgangs 2020 für Fachpublikum und Weinjournalisten schwierig. Normalerweise kann sich die Weinbranche auf der VDP.Weinbörse, der weltgrößten Fachmesse für deutsche Spitzenweine, Ende April ein umfassendes Bild zum Jahrgang der VDP.Prädikatsweingüter machen. Auch in diesem Jahr musste die sogar auf Juli verschobene VDP.Weinbörse letztendlich abgesagt werden.

Der Jahrgang

In einer Zeit, die von einer starken Ungewissheit geprägt war, wurden die VDP.Winzerinnen und Winzer mit sonnigem Herbstwetter und kerngesunden, aromatischen Trauben entschädigt.

„Bemerkenswerte Spannung. Eleganz und Finesse, gepaart mit feiner Frucht. Ein Jahr, das begeistert. Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem wir wunder­schöne Trauben ernten konnten. Mineralischer und straffer als 2018, dabei aber etwas runder und kraftvoller als 2019.“

VDP.Präsident Steffen Christmann, VDP.Weingut Christmann

„Ein nahezu perfekter Jahrgang, kerngesund, mit eher geringen, aber angemessenen Erträgen. Glasklar, mineralisch und charakterstark!“

Robert Haller, VDP.Weingut Bürgerspital zum hl. Geist

„Für mich ein sehr eleganter, tiefgehender und reifefähiger Jahrgang, der vor allem den Rieslingen extrem gute Qualitäten beschert hat.“

Felix Prinz zu Salm-Salm, VDP.Weingut Prinz Salm

Wirtschaftsdaten

Die aktuellen Wirtschaftsdaten der VDP.Weingüter werden im Frühjahr abgefragt und daraus Durchschnittswerte bzw. Hochrechnungen gebildet. Neben den Fragen nach Umsatz und Geschäftsentwicklung wurden dabei sowohl die Preistendenz der verschiedenen Stufen der VDP.Klassifikation, die Entwicklung des Exports, aber auch der unterschiedlichen Verkaufskanäle vom Fachhandel bis zum Direktverkauf abgefragt. Nach nun mehr als einem Jahr Covid-19 wurden im Zuge der Abfrage auch Auswirkungen der Pandemie ermittelt. So gaben über die Hälfte der VDP.Winzerinnen und Winzer an, im vergangenen Jahr einen Online-Shop auf ihrer Website eingerichtet zu haben. Auch in der stärkeren Kommunikation der Weingüter zeigen sich die Auswirkungen der vergangenen Monate: 60% der VDP.Weingüter investierten mehr Zeit und Personal in ihren Social-Media Auftritt, genauso wie in neue digitale Veranstaltungsformate wie z.B. Online-Master Classes und digitale Weinproben, bei welchen extra konzipierte Weinpakete verschickt wurden. Der Personalstand in den Weingütern wurde tendenziell gesteigert, was mit den veränderten Gegebenheiten in der Vermarktungssituation (Intensivierung der Online / Offline-Marketingaktivitäten) zu begründen ist.

32 % der VDP.Rebfläche werden ökologisch bewirtschaftet. Weiter 29 Prozent der Rebfläche der Prädikatsweingüter wurden im vergangenen Jahr nachhaltig bewirtschaftet, das heißt gut 17 Prozent der VDP.Prädikatsweingüter haben ein entsprechendes Zertifikat. Dieser Anteil wird mit der jüngst von der VDP.Mitgliederversammlung beschlossenen Agenda 2025 bis  zum Jahr 2025 auf 100 Prozent steigen.

Lesen Sie hier die Ergebnisse im Detail:

Inland

83% der VDP.Weine wurden im Inland verkauft. Dabei macht der Verkauf an Endverbraucher mit insgesamt 48% nahezu die Hälfte des Gesamtverkaufs aus. 36% davon wurden im vergangenen Jahr ab Hof verkauft – trotz des teilweise eingebrochenen Weintourismus im Frühjahr. Damit sind im Vergleich zum Vorjahr diesbezüglich glücklicherweise kaum Einbrüche zu verzeichnen. Auf ganze 12% stieg der Anteil der über den Weinguts-eigenen Webshop verkauften Weine an, was mehr als eine Verdoppelung bedeutet. Dies verdeutlicht, dass im von der Pandemie geprägten Jahr 2020 überdurchschnittlich viele Weine per Paket versendet wurden. 7,5% der Weine wurden über Online Weinhändler verkauft.

Gastronomie und Fachhandel sind besonders wichtige Geschäftspartner für die VDP.Weingüter. Ein Viertel (24%) macht der Absatz an den Fachhandel aus. Dieser Anteil zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Anders ist es hinsichtlich der Gastronomie. Durch die Schließung der Restaurants während des Lockdowns ging der Anteil des Gastronomieabsatzes von 18% auf 12% zurück, was einen Einbruch von einem Drittel zum Vorjahr bedeutet. Relativ gleichbleibend war der Anteil im Lebensmitteleinzelhandel (8%) sowie im Discount (0,5%).

Export

17% der verkauften VDP.Weine wurden im vergangenen Jahr ins Ausland geschickt. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Exportanteil aufgrund der weltweiten Pandemie, Lieferschwierigkeiten und besonders der Strafzölle der USA um 10% (von 27%) gesunken. Weltweit ist das Interesse an deutschen Spitzenweinen trotz Pandemie und erschwerten Exportmöglichkeiten jedoch ungebrochen. Der VDP.Adler auf dem Flaschenhals gilt international als klares Symbol für Qualität in der Flasche. Für viele VDP.Weingüter ist der Ausbau der Exportmärkte ein wichtiges strategisches Ziel zum Aufbau der Weingutsmarke und zur Stabilisierung der Umsätze. Auch der im Inland immer stärkere Verdrängungswettbewerb macht die Erschließung von Zusatzmärkten unabdingbar, gerade weil da Deutschland der größte Import-Weinmarkt der Welt ist.

Am häufigsten exportieren die VDP.Winzerinnen und Winzer ihre Weine in die Niederlande und nach Skandinavien. Dabei zeigte sich vor Allem im vergangenen Jahr, dass Exportmärkte „vor der Haustür“ aufgrund kurzer Logistikwege und einfacher Einfuhrbestimmungen klare Vorteile bieten.

Preisniveau

Der VDP.GUTSWEIN bleibt die Visitenkarte und das Zugpferd der VDP.Weingüter. Während der Durchschnittpreis für eine Flasche deutschen Wein bei etwa 3,50 Euro liegt, wird die Wertschätzung gegenüber handwerklich erzeugten Weinen bei einem Einstiegspreis von 10 Euro beim VDP.GUTSWEIN deutlich. Mehr als die Hälfte der im letzten Jahr verkauften Flaschen im VDP gehören dieser Klassifikationsstufe an.

Knapp ein Drittel der abgesetzten Flaschen nehmen die VDP.ORTSWEINE ein. Mit einem Durchschnittspreis von 13€ pro Flasche stellen sie eine hochwertige und preislich attraktive Mittelstufe zwischen dem VDP.GUTSWEIN und den Lagenweinen dar. Sie sind somit wie geschaffen für die Gastronomie und markieren innerhalb der Weingutspyramide oft den Schritt von Sortencharakteristik zu Herkunftstypizität.

Im Lagenwein Bereich werden von den VDP.Winzerinnen und Winzern insgesamt etwa ein Viertel der Flaschen abgesetzt. Für die VDP.GROSSE LAGE® Weine gaben Liebhaber gehobener Weine im Durchschnitt 35 Euro aus. Die Dominanz der VDP.GROSSEN GEWÄCHSE® ist hier ausschlaggebend. Der Durchschnittspreis für die VDP.ERSTE LAGE® lag im vergangenen Jahr bei 19 Euro.

„Wir sind dankbar mit einem weiteren guten Jahrgang bislang gut durch die Krise gekommen zu sein. Es ist erstaunlich, wie sehr die Konsumenten in Deutschland zu Hause hochwertigem VDP.Wein den Vorzug gegeben haben,“ kommentiert Steffen Christmann.

VDP.DIE PRÄDIKATSWEINGÜTER
Facts & Figures 2020  (Hochrechnung)

Gesamtabsatz im Jahr 2020 (in 0,75 Fl.)Gesamt VDP            ca. 37 Mio. Flaschenpro Betrieb              ca. 187.000 FlaschenREBFLÄCHEGesamt VDP            ca. 5.600 ha (ca. 5,5% der deutschen Rebfläche)pro Betrieb              ca. 28 ha 
Personalstruktur im VDPø 10 Mitarbeiter3 von 4 Weingütern bilden aus (ø 2 Azubis)Im Schnitt beschäftigt ein Weingut etwa 15 Saisonarbeitskräfte (Handarbeit) Nachhaltiger Weinbau34 Betriebe sind nachhaltig wirtschaftend und zertifiziert (= 1.623 ha)29 % der VDP.Rebfläche ist nachhaltig bewirtschaftet, 17,2 % der Weingüter sind nachhaltig zertifiziertDer VDP erarbeitet derzeit eine Agenda 2025, um sich gesamtheitlich für Nachhaltigkeit auszusprechenÖkologischer Weinbau32,2 % der VDP.Rebfläche ist ökologisch bewirtschaftet Ein Drittel der VDP.Weingüter arbeitet bereits ökologisch, Tendenz stark steigend (viele befinden sich in der dreijährigen Umstellungsphase)19% der deutschen Öko Weinbaufläche wird vom VDP bewirtschaftet14 VDP.Weingüter arbeiten biodynamisch (7,3 % der VDP.Rebfläche, 411,09 ha insgesamt) 
Absatz im ø:Inland 83 % (2019: 73%)Export 17 % (2019: 27 %) Umsatzvolumen in 2020      Gesamt VDP       ca. 462,5 Mio. Euro Pro Betrieb         ca. 2,34 Mio. Euro ERTRAG IM ø:56 hl/ha (Jahrgang 2016)50 hl/ha (Jahrgang 2017)71 hl/ha (Jahrgang 2018)52 hl/ha (Jahrgang 2019)55 hl/ha (Jahrgang 2020)(ca. 3% der deutschen Weinernte bei einem Anteil von 5,5 % der deutschen Rebfläche. Das verdeutlicht, dass ein VDP.Weingut zur Maximierung der Qualität im Durchschnitt deutlich weniger Trauben erntet))
Export-Tendenzen Benelux und Skandinavien: seit Jahren wichtigste ExportländerStarkes Wachstum in China, Taiwan, Boom in Japan, Schweiz und Russland Flaschenpreise in 2020 (0,75l) ø / Mengenantil am Gesamtumsatz(durchschnittlich)VDP.GUTSWEIN: 10,00 € (53%)VDP.ORTSWEIN: 13,00 € (23%)VDP.ERSTE LAGE®:19,00 € (16%)VDP.GROSSE LAGE®: 35,00 € (8%)(Durchschnittpreis für eine Flasche deutschen Wein: 3,69 € pro Liter)
QUELLE: VDP.de