VDP. IM KELLER | Aus dem Keller geplaudert:

In den VDP.Winzerkellern kristallisiert sich zurzeit heraus, welche Stilistik die Weine des – in vielen Regionen ereignisreichen – Jahrgangs 2017 prägen wird. Insgesamt war 2017 ein Jahr, das viele Winzer Nerven kostete.

Der frühe Austrieb in einem warmen, frühen Frühjahr wurde vieler Orts durch starke Spätfröste bestraft. Blüte und Reifephase gestalteten sich zunächst trocken bei hohen Durchschnittstemperaturen, Hagel und Starkregen machten den Winzern im August besonders im Rheingau und in Rheinhessen zu Schaffen. In allen Regionen wurde früh und schnell gelesen, zumal die Reifegrade in unterschiedlichen Weinbergen in diesem Jahr sehr einheitlich waren. Es mussten also Trauben aus vielen Lagen gleichzeitig geerntet werden. Manche Weingüter beendeten ihre Lese bereits Ende September – ein extrem früher Zeitpunkt.      

Insgesamt berichten die Weingüter über sehr gute Qualitäten – das Traubengut war in der Regel reif und gesund. Durch die heftigen Wetterereignisse sind aber die Mengen geringer. Die Säurewerte sind en gros balanciert bei verhältnismäßig niedrigen Alkoholwerten. Das verspricht für 2017 Eleganz und Finesse und Weine mit Reifepotential.

(Quelle: VDP)

VDP. IM WEINBERG | Erste Winzerstimmen zur Ernte 2017

Robert Haller, VDP.Franken
„Nach einer sehr kurzen Vegetationsperiode haben wir bereits am fünften September (!) mit der Lese begonnen. Die durchschnittliche Vegetation von hundert Tagen von der Blüte bis zur Lese ist bei den frühen Sorten somit auf teilweise 81 – 88 Tage geschrumpft.  Durch Niederschläge während des Sommers und hochsommerliche Temperaturen erlangten die Trauben eine Turboreife. Die Erntemengen sind über das Gebiet gesehen sehr unterschiedlich, manche Gebiete waren stark von Frost und Hagel betroffen. In der zweiten Lesehälfte wird es in ab dem 20.9. an die Lagenweine gehen – wir sehen diesen mit großer Zuversicht und Ehrgeiz entgegen –  kein leichtes Jahr, aber Große Weine muss man sich manchmal auch erkämpfen!“  

Frank Schönleber, VDP.Nahe:
„An der Nahe ist es noch ziemlich ruhig. Frühe Rebsorten wurden hier und da schon gelesen. Das betrifft die VDP-Betriebe aber nur am Rande. Riesling hängt hier noch zu nahe 100% am Stock. Die Spätburgunder, Weiß- und Grauburgunder-Lese beginnt in diesen Tagen aber auch das noch eher zögerlich. Die Trauben sind hier fast überall noch sehr gesund und können noch ein paar Tage Reife gebrauchen. Wir hoffen nun auf konstant kühle Temperaturen (wie wir sie zur Zeit haben) und wünschen uns, dass weitere Regenfälle ausbleiben. Dann haben wir besten Chancen auf einen sehr guten Jahrgang. Allerdings zeigt sich schon jetzt, dass die Erträge gering ausfallen werden. Auch in Lagen die nicht vom Frost betroffen waren ist die Traubenanzahl pro Stock sehr gering.“  

Markus Drautz,  VDP.Württemberg
„Die Weinlese in den Betrieben des VDP Württemberg hat Anfang September mit Sektgrundweinen und frühen Sorten begonnen. Mittlerweile sind wir in der Hauptlese. Wir erwarten, dass die Weinlese bis auf wenige Ausnahmen schnell von Statten geht. Die Qualitäten sind überdurchschnittlich und die Erträge gering. Durch den Spätfrost haben wir mit einer heterogenen Reife im Weinberg zu tun, jedoch hat der Reifeverlauf diesen Abstand wieder verkürzt. Mostgewicht und Säure sind in einem schönen Gleichgewicht. Ich glaube, dass wir so früh wie noch nie mit der Weinlese fertig werden.“

Prinz Salm, VDP.Nahe
„Wir befinden uns mitten in der Weinlese. Die Binger Weinberge sind weitestgehend geerntet und haben uns großartige Qualitäten gebracht. In Wallhausen wiederum geht es erst jetzt, bei prächtigem Herbstwetter, los. Die ersten Grünschiefer Lagen werden vor-selektiert während bei Burgundersorten weitestgehend schon in den Fässern gären. Die Trauben haben ein schönes Aroma und auch die Moste schmecken dicht und intensiv.“
(Quelle: VDP)