Jetzt geht es um die Sicherung der Weinernte 2021

– Spendenaktion „Der VDP.Adler hilft“

Mainz, 4. August 2021

Das Hochwasser hat das Ahrtal und damit eine komplette Weinbauregion hart getroffen. Innerhalb kürzester Zeit haben sich Kolleg:innen, Winzer:innen und jede freie helfende Hand der Weingüter in einer bemerkenswerten Solidarität auf den Weg an die Ahr gemacht. Mit Pumpen, Notstrom-Aggregaten, Schaufeln, Frischwasser, Raupen und Staplern – mit Essen im Gepäck und viel (Wo)manpower. Die sofortige Bereitschaft, im eigenen Betrieb alles stehen und liegen zu lassen, ist nicht selbstverständlich, was die Hilfsbereitschaft eines ganzen Berufsstandes und darüber hinaus umso beeindruckender macht. Schnell wurde klar, dass neben der koordinierten Hilfe vor Ort, es vor allem finanzielle Mittel braucht, um den Weinbau an der Ahr – auch als wichtigen Wirtschaftszweig, Arbeitgeber und touristisches Ziel – zukunftsfähig wieder aufbauen zu können.

Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter hat zur Spendenaktion #deradlerhilft aufgerufen, um allen betroffenen Weinbaubetrieben an der Ahr – egal welcher Art und Struktur – ob VDP oder nicht – zu helfen. Inzwischen haben sich verschiedenste großartige Aktionen (z.B. Charity Dinner, Weinpakete und Auktionen) gebildet, um auf diese Hilfsinitiative aufmerksam zu machen und den entsprechenden Erlös zu spenden. Besonders hervorzuheben ist die Aktion „SolidAHRität“ von Dirk Würtz, zugunsten welcher Weinbaubetriebe aus ganz Deutschland und weit darüber hinaus Weine gespendet haben, die als Weinpaket im Onlineshop des VDP.Weinguts St. Antony verkauft werden. Auch dieser Gesamterlös kommt #deradlerhilft zugute. Der Zusammenhalt einer gesamten Branche wird in den vergangenen Tagen somit besonders greifbar und setzt ein außergewöhnliches Zeichen in dieser schwierigen Zeit, worüber der VDP sehr dankbar ist.

Wie geht es nun weiter? Der Verein „Der VDP.Adler hilft e.V.“ wird Betroffenen, die in der Weinwirtschaft tätig und in akuter Not sind, in einem angemessenen Umfang unbürokratisch helfen. Als erste Maßnahme konnten zwei akute Pflanzenschutzbehandlungen des gesamten Anbaugebietes mit dem Hubschrauber finanziert werden, die die Weinbaubetriebe auch aufgrund der zerstörten Maschinen und Infrastruktur nicht selbst ausführen konnten. Noch diese Woche wird sich der Verein mit weiteren engagierten Organisationen vor Ort an der Ahr über die Verwendung der Spendengelder gemeinsam beraten, um die bestmögliche Hilfe bieten zu können. Ein erster Schwerpunkt der Mittelverwendung wird auf das Einbringen der bevorstehenden Weinernte gelegt werden, um den Jahrgang 2021 sicherzustellen. Der Wiederaufbau des Weinbaus und der Weinbaubetriebe an der Ahr wird einen heute noch unvorstellbaren Finanzbedarf mit sich bringen, sodass Initiativen wie #deradlerhilft erst ein Anfang sein können. Auch wenn die bisherige Spendenbereitschaft bemerkenswert ist, ruftder VDP dazu auf, gemeinsam einen „langen Atem“ zu haben, um die Betriebe mit dem langfristigen Ausmaß der Katastrophe nicht im Stich zu lassen. (Quelle: VDP.de)

Bericht zur Lage der VDP.Prädikatsweingüter

Rückblick auf ein ungewöhnliches Weinjahr

Das Wirtschaftsjahr 2020 hat die Flexibilität der 200 VDP.Prädikatsweingüter Deutschlands auf die Probe gestellt. Doch wer aufgeschlossen war, sich den der Pandemie geschuldeten Veränderungen zu stellen, kann allen negativen Prognosen zum Trotz auf ein ordentliches Jahr zurückblicken. Einzig bei Weingütern, die ihren Fokus auf blockierte Vertriebswege wie geschlossene Restaurants oder mit Strafzöllen belegten USA-Export haben, ist die Situation angespannt.

Mainz | Die Pandemie hat auch in der Weinbranche für große Verwirbelungen gesorgt. Weggefallene Vertriebswege, fast auf Null zurückgefahrene Präsentationsmöglichkeiten, geschlossene Restaurants und geändertes Konsumverhalten forderten Kreativität und Flexibilität von den Weingütern. Und noch immer gestaltet sich die Verkostung des gerade auf den Markt gebrachten neuen Jahrgangs 2020 für Fachpublikum und Weinjournalisten schwierig. Normalerweise kann sich die Weinbranche auf der VDP.Weinbörse, der weltgrößten Fachmesse für deutsche Spitzenweine, Ende April ein umfassendes Bild zum Jahrgang der VDP.Prädikatsweingüter machen. Auch in diesem Jahr musste die sogar auf Juli verschobene VDP.Weinbörse letztendlich abgesagt werden.

Der Jahrgang

In einer Zeit, die von einer starken Ungewissheit geprägt war, wurden die VDP.Winzerinnen und Winzer mit sonnigem Herbstwetter und kerngesunden, aromatischen Trauben entschädigt.

„Bemerkenswerte Spannung. Eleganz und Finesse, gepaart mit feiner Frucht. Ein Jahr, das begeistert. Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem wir wunder­schöne Trauben ernten konnten. Mineralischer und straffer als 2018, dabei aber etwas runder und kraftvoller als 2019.“

VDP.Präsident Steffen Christmann, VDP.Weingut Christmann

„Ein nahezu perfekter Jahrgang, kerngesund, mit eher geringen, aber angemessenen Erträgen. Glasklar, mineralisch und charakterstark!“

Robert Haller, VDP.Weingut Bürgerspital zum hl. Geist

„Für mich ein sehr eleganter, tiefgehender und reifefähiger Jahrgang, der vor allem den Rieslingen extrem gute Qualitäten beschert hat.“

Felix Prinz zu Salm-Salm, VDP.Weingut Prinz Salm

Wirtschaftsdaten

Die aktuellen Wirtschaftsdaten der VDP.Weingüter werden im Frühjahr abgefragt und daraus Durchschnittswerte bzw. Hochrechnungen gebildet. Neben den Fragen nach Umsatz und Geschäftsentwicklung wurden dabei sowohl die Preistendenz der verschiedenen Stufen der VDP.Klassifikation, die Entwicklung des Exports, aber auch der unterschiedlichen Verkaufskanäle vom Fachhandel bis zum Direktverkauf abgefragt. Nach nun mehr als einem Jahr Covid-19 wurden im Zuge der Abfrage auch Auswirkungen der Pandemie ermittelt. So gaben über die Hälfte der VDP.Winzerinnen und Winzer an, im vergangenen Jahr einen Online-Shop auf ihrer Website eingerichtet zu haben. Auch in der stärkeren Kommunikation der Weingüter zeigen sich die Auswirkungen der vergangenen Monate: 60% der VDP.Weingüter investierten mehr Zeit und Personal in ihren Social-Media Auftritt, genauso wie in neue digitale Veranstaltungsformate wie z.B. Online-Master Classes und digitale Weinproben, bei welchen extra konzipierte Weinpakete verschickt wurden. Der Personalstand in den Weingütern wurde tendenziell gesteigert, was mit den veränderten Gegebenheiten in der Vermarktungssituation (Intensivierung der Online / Offline-Marketingaktivitäten) zu begründen ist.

32 % der VDP.Rebfläche werden ökologisch bewirtschaftet. Weiter 29 Prozent der Rebfläche der Prädikatsweingüter wurden im vergangenen Jahr nachhaltig bewirtschaftet, das heißt gut 17 Prozent der VDP.Prädikatsweingüter haben ein entsprechendes Zertifikat. Dieser Anteil wird mit der jüngst von der VDP.Mitgliederversammlung beschlossenen Agenda 2025 bis  zum Jahr 2025 auf 100 Prozent steigen.

Lesen Sie hier die Ergebnisse im Detail:

Inland

83% der VDP.Weine wurden im Inland verkauft. Dabei macht der Verkauf an Endverbraucher mit insgesamt 48% nahezu die Hälfte des Gesamtverkaufs aus. 36% davon wurden im vergangenen Jahr ab Hof verkauft – trotz des teilweise eingebrochenen Weintourismus im Frühjahr. Damit sind im Vergleich zum Vorjahr diesbezüglich glücklicherweise kaum Einbrüche zu verzeichnen. Auf ganze 12% stieg der Anteil der über den Weinguts-eigenen Webshop verkauften Weine an, was mehr als eine Verdoppelung bedeutet. Dies verdeutlicht, dass im von der Pandemie geprägten Jahr 2020 überdurchschnittlich viele Weine per Paket versendet wurden. 7,5% der Weine wurden über Online Weinhändler verkauft.

Gastronomie und Fachhandel sind besonders wichtige Geschäftspartner für die VDP.Weingüter. Ein Viertel (24%) macht der Absatz an den Fachhandel aus. Dieser Anteil zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Anders ist es hinsichtlich der Gastronomie. Durch die Schließung der Restaurants während des Lockdowns ging der Anteil des Gastronomieabsatzes von 18% auf 12% zurück, was einen Einbruch von einem Drittel zum Vorjahr bedeutet. Relativ gleichbleibend war der Anteil im Lebensmitteleinzelhandel (8%) sowie im Discount (0,5%).

Export

17% der verkauften VDP.Weine wurden im vergangenen Jahr ins Ausland geschickt. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Exportanteil aufgrund der weltweiten Pandemie, Lieferschwierigkeiten und besonders der Strafzölle der USA um 10% (von 27%) gesunken. Weltweit ist das Interesse an deutschen Spitzenweinen trotz Pandemie und erschwerten Exportmöglichkeiten jedoch ungebrochen. Der VDP.Adler auf dem Flaschenhals gilt international als klares Symbol für Qualität in der Flasche. Für viele VDP.Weingüter ist der Ausbau der Exportmärkte ein wichtiges strategisches Ziel zum Aufbau der Weingutsmarke und zur Stabilisierung der Umsätze. Auch der im Inland immer stärkere Verdrängungswettbewerb macht die Erschließung von Zusatzmärkten unabdingbar, gerade weil da Deutschland der größte Import-Weinmarkt der Welt ist.

Am häufigsten exportieren die VDP.Winzerinnen und Winzer ihre Weine in die Niederlande und nach Skandinavien. Dabei zeigte sich vor Allem im vergangenen Jahr, dass Exportmärkte „vor der Haustür“ aufgrund kurzer Logistikwege und einfacher Einfuhrbestimmungen klare Vorteile bieten.

Preisniveau

Der VDP.GUTSWEIN bleibt die Visitenkarte und das Zugpferd der VDP.Weingüter. Während der Durchschnittpreis für eine Flasche deutschen Wein bei etwa 3,50 Euro liegt, wird die Wertschätzung gegenüber handwerklich erzeugten Weinen bei einem Einstiegspreis von 10 Euro beim VDP.GUTSWEIN deutlich. Mehr als die Hälfte der im letzten Jahr verkauften Flaschen im VDP gehören dieser Klassifikationsstufe an.

Knapp ein Drittel der abgesetzten Flaschen nehmen die VDP.ORTSWEINE ein. Mit einem Durchschnittspreis von 13€ pro Flasche stellen sie eine hochwertige und preislich attraktive Mittelstufe zwischen dem VDP.GUTSWEIN und den Lagenweinen dar. Sie sind somit wie geschaffen für die Gastronomie und markieren innerhalb der Weingutspyramide oft den Schritt von Sortencharakteristik zu Herkunftstypizität.

Im Lagenwein Bereich werden von den VDP.Winzerinnen und Winzern insgesamt etwa ein Viertel der Flaschen abgesetzt. Für die VDP.GROSSE LAGE® Weine gaben Liebhaber gehobener Weine im Durchschnitt 35 Euro aus. Die Dominanz der VDP.GROSSEN GEWÄCHSE® ist hier ausschlaggebend. Der Durchschnittspreis für die VDP.ERSTE LAGE® lag im vergangenen Jahr bei 19 Euro.

„Wir sind dankbar mit einem weiteren guten Jahrgang bislang gut durch die Krise gekommen zu sein. Es ist erstaunlich, wie sehr die Konsumenten in Deutschland zu Hause hochwertigem VDP.Wein den Vorzug gegeben haben,“ kommentiert Steffen Christmann.

VDP.DIE PRÄDIKATSWEINGÜTER
Facts & Figures 2020  (Hochrechnung)

Gesamtabsatz im Jahr 2020 (in 0,75 Fl.)Gesamt VDP            ca. 37 Mio. Flaschenpro Betrieb              ca. 187.000 FlaschenREBFLÄCHEGesamt VDP            ca. 5.600 ha (ca. 5,5% der deutschen Rebfläche)pro Betrieb              ca. 28 ha 
Personalstruktur im VDPø 10 Mitarbeiter3 von 4 Weingütern bilden aus (ø 2 Azubis)Im Schnitt beschäftigt ein Weingut etwa 15 Saisonarbeitskräfte (Handarbeit) Nachhaltiger Weinbau34 Betriebe sind nachhaltig wirtschaftend und zertifiziert (= 1.623 ha)29 % der VDP.Rebfläche ist nachhaltig bewirtschaftet, 17,2 % der Weingüter sind nachhaltig zertifiziertDer VDP erarbeitet derzeit eine Agenda 2025, um sich gesamtheitlich für Nachhaltigkeit auszusprechenÖkologischer Weinbau32,2 % der VDP.Rebfläche ist ökologisch bewirtschaftet Ein Drittel der VDP.Weingüter arbeitet bereits ökologisch, Tendenz stark steigend (viele befinden sich in der dreijährigen Umstellungsphase)19% der deutschen Öko Weinbaufläche wird vom VDP bewirtschaftet14 VDP.Weingüter arbeiten biodynamisch (7,3 % der VDP.Rebfläche, 411,09 ha insgesamt) 
Absatz im ø:Inland 83 % (2019: 73%)Export 17 % (2019: 27 %) Umsatzvolumen in 2020      Gesamt VDP       ca. 462,5 Mio. Euro Pro Betrieb         ca. 2,34 Mio. Euro ERTRAG IM ø:56 hl/ha (Jahrgang 2016)50 hl/ha (Jahrgang 2017)71 hl/ha (Jahrgang 2018)52 hl/ha (Jahrgang 2019)55 hl/ha (Jahrgang 2020)(ca. 3% der deutschen Weinernte bei einem Anteil von 5,5 % der deutschen Rebfläche. Das verdeutlicht, dass ein VDP.Weingut zur Maximierung der Qualität im Durchschnitt deutlich weniger Trauben erntet))
Export-Tendenzen Benelux und Skandinavien: seit Jahren wichtigste ExportländerStarkes Wachstum in China, Taiwan, Boom in Japan, Schweiz und Russland Flaschenpreise in 2020 (0,75l) ø / Mengenantil am Gesamtumsatz(durchschnittlich)VDP.GUTSWEIN: 10,00 € (53%)VDP.ORTSWEIN: 13,00 € (23%)VDP.ERSTE LAGE®:19,00 € (16%)VDP.GROSSE LAGE®: 35,00 € (8%)(Durchschnittpreis für eine Flasche deutschen Wein: 3,69 € pro Liter)
QUELLE: VDP.de

Für die Zukunft des Ahr Weinbaus – Ein Spendenaufruf des VDP

Bilder können fassungslos machen. Besonders wenn es solche sind, wie wir sie in den Nachrichten sehen.

Das Hochwasser hat viele Weingüter an der Ahr hart getroffen und macht die gesamte Weinwelt betroffen. Nachdem erste Hilfsaktionen anlaufen, die von unglaublicher und beeindruckender Solidarität unter den Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland geprägt sind, lässt sich langsam auch ein langfristiges Maß der Auswirkungen auf den Weinbau an der Ahr abschätzen. Fässer wurden weggeschwemmt, Hallen und Häuser sind eingefallen, mehr als ein ganzer Jahrgang ist verloren – der kommende Jahrgang muss geschützt, Weinberge bearbeitet werden, oft ohne die nun fehlenden Geräte.
 
Wie können wir helfen?

Um die Verarbeitung des Geschehenen und den mit Investitionen verbundenen Wiederaufbau etwas sorgloser zu gestalten, haben wir uns entschieden diesen Spendenaufruf zu starten. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir ein finanzielles Hilfspaket für den Weinbau an der Ahr schaffen, das allen Winzerinnen und Winzern in dieser schwierigen Zeit Hoffnung und Zuversicht verleiht.
 
Wie funktioniert die Spende?
Der Spendenbeitrag ist frei wählbar und kann direkt an den Verein „Der Adler hilft e.V.“ überwiesen werden. Alle Spenden kommen dem Wiederaufbau der Weinbauregion Ahr zugute.
 
Spendenkonto: Der VDP.Adler hilft e.V.
Rheingauer Volksbank
IBAN: DE 21 5109 1500 0000 2045 28
BIC: GENODE51RGG
Betreff: Solidarität Ahr Weinbau

VDP.Weingut Odinstal | Pfalz

In unmittelbarer Nähe zum alten Basaltsteinbruch am Pechsteinkopf, hoch über Wachenheim in der Pfalz, liegt das Weingut Odinstal der Familie Hensel. Insgesamt fünf Hektar Weinberge werden von Betriebsleiter Andreas Schumann und seinem Team in der Monopollage Odinstal bewirtschaftet.

Durch die einzigartige geologische Situation im Odinstal eröffnet sich die Vielfalt vier verschiedener Ausgangsgesteine: Vulkanischer Basalt, Muschelkalk, Keuper und Buntsandstein. Um die Besonderheit dieser Böden, aber natürlich auch der Lage an sich sowie des Klimas herauszuarbeiten, werden die Weinberge ausnahmslos biologisch-dynamisch bewirtschaftet.

Gleichzeitig werden die Eingriffe während der Vinifizierung auf ein Minimum reduziert, um die Typizität von Jahrgang und Herkunft zu maximieren. Dabei ist das Weingut ausschließlich auf weiße Rebsorten ausgerichtet: Vor allem Riesling, Silvaner, weiße Burgundersorten wie Weißburgunder und Auxerrois, aber auch Gewürztraminer machen die Kollektion des Weinguts aus. (Quelle: VDP.de)

Die Weingüter Jülg in Schweigen-Rechtenbach und Odinstal in Wachenheim sind ab sofort Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP).

„Unser Regionalverband hat die Entwicklungen der Pfälzer Weinszene stets im Blick. Nachdem beide Betriebe sowohl bei Blindverkostungen als auch Betriebsbeobachtungen deutlich herausgestochen sind, war es für uns die logische Konsequenz, die beiden Weingüter in den VDP aufzunehmen“ freut sich Hansjörg Rebholz, Vorsitzender des VDP.Pfalz über den Zuwachs. „Beide Weingüter gehören zur Spitze der Pfalz auf ihre ganz eigene Art und Weise: Jülg für ausdrucksstarke Burgunder und Terroir-geprägte, feine Sekte – Odinstal für die gelebte Begeisterung der Biodynamie und des Rieslings“. Damit wächst der Regionalverband der Pfalz auf 27 Mitglieder, der Bundesverband des VDP auf insgesamt 198 Mitgliedsbetriebe. (Quelle: VDP.de)

Kleine, frühe und außergewöhnlich schnelle Ernte bringt Topqualitäten

„In nur 16 Erntetagen konnten wir großartige Trauben ernten. Vollreif, geschmacksintensiv mit vibrierender Fruchtsäure. Wir sind gespannt auf die Weine.“ VDP.Präsident Steffen Christmann zeigt sich zufrieden mit der diesjährigen Lese.

Neben des immer kürzer werdenden Lesezeitraums kann seit einigen Jahren auch eine Verschiebung des Erntebeginns nach vorne beobachtet werden. Aufgrund des wärmeren Klimas reifen die Trauben früher aus. Insbesondere in den VDP.GROSSEN LAGEN® und VDP.ERSTEN LAGEN® erfordert dies ein schnelles, entschlossenes Handeln, mit immer größeren Erntemannschaften. Denn in den besten Lagen ist es wichtig, die Trauben zum optimalen Reifezeitpunkt gesund zu ernten und eine Überreife zu vermeiden.

Der beste Weinberg allein ist jedoch noch kein Garant für ein Spitzenprodukt. Erst das perfekte Zusammenspiel von akkurater Handarbeit, fundiertem Fachwissen, Intuition, langjähriger Erfahrung, andauernder Neugier, gesundem Ehrgeiz, schier grenzenloser Ausdauer und ganz viel Geduld macht beste Ergebnisse überhaupt erst möglich. Nach der größeren Ernte 2018 war eine kleinere Ernte im Folgejahr zu erwarten als natürlich Alternanz. Zudem trugen teils Sonnenbrandschäden und regionale Unwetter zur kleinen Ernte bei. Im Durchschnitt ernteten die VDP.Weingüter im langjährigen Mittel ca. 25 % weniger. Durch den mengenmäßig großen Jahrgang 2018 kann die geringe Menge aber aufgefangen werden und die Marktbeschickung größtenteils gewährleistet.

November 2019 | (Quelle: VDP.de)

VDP.Erntereport 2018 – Weingut Ökonomierat Rebholz in der Pfalz

Im Gegensatz zu den Vorjahren sorgten 2018 die kalten Temperaturen im Februar und März für einen ganz „normalen“ Rebaustrieb in der zweiten Aprilhälfte. Da der Boden durch die kräftigen Regenfälle im Januar jedoch noch über sehr große Wasserreserven verfügte, begann ab diesem Zeitpunkt bei stets rekordverdächtigem Temperaturverlauf ein Rebenwachstum wie wir es nur ganz selten erlebt haben. Dies hatte einen Lesebeginn Ende August zur Folge, so früh wie bei uns seit über 70 Jahren nicht mehr.

Durch das gute Wetter während der Lese konnten die Trauben nicht nur bei besten Bedingungen, sondern auch ideal gesund und perfekt reif geerntet werden. Die Weine des Jahrgangs zeigen sich schon außergewöhnlich offen mit einer großen Rebsortentypizität in Geruch und Geschmack. Durch unsere Ertragsreduzierung und aufwendige, selektive Lese konnten wir auch in diesem wärmeren Jahr Weine in den Keller bringen, die über das Rebholz-typische enorme Entwicklungs- und Reifepotenzial verfügen. Besonders erwähnen möchten wir schon heute, dass uns mit dem Jahrgang 2018 neben den für uns klassisch trockenen auch hochwertige edelsüße Qualitäten, u.a. vom Muskateller, gelungen sind.

VDP.Erntereport 2018 | Sonne satt von Mai bis Oktober

Das Weinjahr 2018 war erneut ein Jahr der Wetterextreme. Mussten die VDP.Winzer 2017 bei der Lese noch den Turbo einschalten und nicht nur früh, sondern auch sehr schnell lesen, fiel 2018 zwar der Startschuss historisch früh – die Winzer konnten sich allerdings wegen der sonnigen, stabilen Witterung Zeit bei der Lese lassen. „Immer mehr rückt für die VDP.Winzer die Bedeutung des optimalen Lesetages in den Vordergrund. Frühzeitig beginnen, die Weinberge perfekt vorlesen und dann auch zügig in einem zweiten und dritten Durchgang die gerade richtig reifen Trauben ernten. Dieses Fingerspitzengefühl war 2018 besonders wichtig und wurde mit präzisen, frischen Mosten belohnt, die den Geschmack des Weinbergs widerspiegeln“, so Steffen Christmann, Präsident des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter.


Vegetations- und Leseverlauf

Nachdem die Wasserspeicher des Bodens durch die kräftigen Regenfälle im Januar gut gefüllt waren, sorgten die kalten Temperaturen im Februar und März für einen Austrieb ab Mitte April. Danach begann die ungewöhnlich stabile Schönwetterperiode, die bis zur Lese anhielt. Sie sorgte wegen durchgängig hoher Temperaturen und dank der anfangs großen Wasserreserven im Boden für ein rekordverdächtiges Rebenwachstum, so dass die VDP.Winzer die Handarbeiten im Weinberg flexibler und in einem verkürzten Zeitfenster erledigen mussten. Ab der Jahresmitte regnete es kaum noch. Die Wasserversorgung der Reben wurde zum beherrschenden Thema des Jahres 2018. Während alte Rebstöcke tief im Boden wurzeln und mit der Trockenheit und Sommerhitze gut zurechtkamen, litten vor allem jüngere Reben ab Mitte Juli unter dem Mangel an Regen. Viele VDP.Winzer investierten bei Junganlagen und bei für Trockenstress anfälligen Weinbergen in Tröpfchenbewässerung. Aber auch konsequente Ertrags-reduzierung, gezielte Laubarbeit und die richtige Bodenbearbeitung waren wichtig, um die darbenden Reben zu entlasten.

VDP.GROSSE LAGE® und VDP.ERSTE LAGE®

In einem Jahr mit einem frühen Lesebeginn können die Trauben innerhalb weniger Tage ihre volle Reife erreichen. In den VDP.GROSSEN LAGEN® und VDP.ERSTEN LAGEN® erforderte dies ein schnelles, entschlossenes Handeln. Gerade in den Filetstücken der besten Lagen ist es wichtig, die Trauben zum idealen Reifezeitpunkt in gesundem, reifem Traubenstadium zu ernten und überreifes Traubenmaterial zu vermeiden. „Mit der frühen Lese halten wir die Frische in den Trauben und die Weine zeigen sich präzise und mit einer sensationellen Aromatik. Besonders aus VDP.ERSTER LAGE® und VDP.GROSSER LAGE® entstehen sehr dichte, expressive und lagerfähige große Weine“, freut sich Klaus-Peter Heigel, Kellermeister im VDP.Weingut Wirsching.

(Quelle: VDP)

VDP.WEIN.TAGE | Die VDP.GROSSEN GEWÄCHSE® feiern Premiere in Berlin

Am ersten Septemberwochenende zeigen die VDP.Prädikatsweingüter die Spitze ihrer Weine in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom. Am 2. September 2018 können sich Weinliebhaber bei der VDP.Vinissage einen Überblick über die gesamte Bandbreite der Weine von VDP.Winzern machen – vom VDP.GUTSWEIN bis zu fruchtsüßen Weinen aus VDP.GROSSER LAGE®. Der 3. September steht im Zeichen der VDP.GROSSEN GEWÄCHSE® und Weinen aus VDP.GROSSER LAGE® ist dem Fachhandel vorbehalten.

Mit Ungeduld warten Weinliebhaber alljährlich auf den 1. September 2018, den Tag des VDP.GROSSEN GEWÄCHS®: An diesem Tag kommen die VDP.GROSSEN GEWÄCHSE® des neuen Jahrgangs, die Grands Crus Deutschlands, erstmals auf den Markt. Die weißen GGs sind dann mindestens ein Jahr alt – rote GGs kommen erst ab dem 1. September des zweiten auf die Lese folgenden Jahres in den Handel.

Zu den VDP.WEIN.TAGEN am ersten Septemberwochenende zeigen die VDP.Winzer die Spitze ihrer Weine erstmals der Öffentlichkeit. Bei der VDP.VINISSAGE am 2. September offerieren sie die gesamte Bandbreite ihrer Weine – die Verkostung ist offen für Weinliebhaber und -profis, am 3. September konzentriert sich dann alles auf die neuen GGs und den fruchtsüßen Weinen aus VDP.GROSSER LAGE®. Die Veranstaltung ist nur für Fachhandel, Gastronomie und Presse zugelassen.

(Quelle: VDP)

VDP. IM KELLER | Aus dem Keller geplaudert:

In den VDP.Winzerkellern kristallisiert sich zurzeit heraus, welche Stilistik die Weine des – in vielen Regionen ereignisreichen – Jahrgangs 2017 prägen wird. Insgesamt war 2017 ein Jahr, das viele Winzer Nerven kostete.

Der frühe Austrieb in einem warmen, frühen Frühjahr wurde vieler Orts durch starke Spätfröste bestraft. Blüte und Reifephase gestalteten sich zunächst trocken bei hohen Durchschnittstemperaturen, Hagel und Starkregen machten den Winzern im August besonders im Rheingau und in Rheinhessen zu Schaffen. In allen Regionen wurde früh und schnell gelesen, zumal die Reifegrade in unterschiedlichen Weinbergen in diesem Jahr sehr einheitlich waren. Es mussten also Trauben aus vielen Lagen gleichzeitig geerntet werden. Manche Weingüter beendeten ihre Lese bereits Ende September – ein extrem früher Zeitpunkt.      

Insgesamt berichten die Weingüter über sehr gute Qualitäten – das Traubengut war in der Regel reif und gesund. Durch die heftigen Wetterereignisse sind aber die Mengen geringer. Die Säurewerte sind en gros balanciert bei verhältnismäßig niedrigen Alkoholwerten. Das verspricht für 2017 Eleganz und Finesse und Weine mit Reifepotential.

(Quelle: VDP)