VDP.Erntereport 2018 – Weingut Ökonomierat Rebholz in der Pfalz

Im Gegensatz zu den Vorjahren sorgten 2018 die kalten Temperaturen im Februar und März für einen ganz „normalen“ Rebaustrieb in der zweiten Aprilhälfte. Da der Boden durch die kräftigen Regenfälle im Januar jedoch noch über sehr große Wasserreserven verfügte, begann ab diesem Zeitpunkt bei stets rekordverdächtigem Temperaturverlauf ein Rebenwachstum wie wir es nur ganz selten erlebt haben. Dies hatte einen Lesebeginn Ende August zur Folge, so früh wie bei uns seit über 70 Jahren nicht mehr.

Durch das gute Wetter während der Lese konnten die Trauben nicht nur bei besten Bedingungen, sondern auch ideal gesund und perfekt reif geerntet werden. Die Weine des Jahrgangs zeigen sich schon außergewöhnlich offen mit einer großen Rebsortentypizität in Geruch und Geschmack. Durch unsere Ertragsreduzierung und aufwendige, selektive Lese konnten wir auch in diesem wärmeren Jahr Weine in den Keller bringen, die über das Rebholz-typische enorme Entwicklungs- und Reifepotenzial verfügen. Besonders erwähnen möchten wir schon heute, dass uns mit dem Jahrgang 2018 neben den für uns klassisch trockenen auch hochwertige edelsüße Qualitäten, u.a. vom Muskateller, gelungen sind.

VDP.Erntereport 2018 | Sonne satt von Mai bis Oktober

Das Weinjahr 2018 war erneut ein Jahr der Wetterextreme. Mussten die VDP.Winzer 2017 bei der Lese noch den Turbo einschalten und nicht nur früh, sondern auch sehr schnell lesen, fiel 2018 zwar der Startschuss historisch früh – die Winzer konnten sich allerdings wegen der sonnigen, stabilen Witterung Zeit bei der Lese lassen. „Immer mehr rückt für die VDP.Winzer die Bedeutung des optimalen Lesetages in den Vordergrund. Frühzeitig beginnen, die Weinberge perfekt vorlesen und dann auch zügig in einem zweiten und dritten Durchgang die gerade richtig reifen Trauben ernten. Dieses Fingerspitzengefühl war 2018 besonders wichtig und wurde mit präzisen, frischen Mosten belohnt, die den Geschmack des Weinbergs widerspiegeln“, so Steffen Christmann, Präsident des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter.


Vegetations- und Leseverlauf

Nachdem die Wasserspeicher des Bodens durch die kräftigen Regenfälle im Januar gut gefüllt waren, sorgten die kalten Temperaturen im Februar und März für einen Austrieb ab Mitte April. Danach begann die ungewöhnlich stabile Schönwetterperiode, die bis zur Lese anhielt. Sie sorgte wegen durchgängig hoher Temperaturen und dank der anfangs großen Wasserreserven im Boden für ein rekordverdächtiges Rebenwachstum, so dass die VDP.Winzer die Handarbeiten im Weinberg flexibler und in einem verkürzten Zeitfenster erledigen mussten. Ab der Jahresmitte regnete es kaum noch. Die Wasserversorgung der Reben wurde zum beherrschenden Thema des Jahres 2018. Während alte Rebstöcke tief im Boden wurzeln und mit der Trockenheit und Sommerhitze gut zurechtkamen, litten vor allem jüngere Reben ab Mitte Juli unter dem Mangel an Regen. Viele VDP.Winzer investierten bei Junganlagen und bei für Trockenstress anfälligen Weinbergen in Tröpfchenbewässerung. Aber auch konsequente Ertrags-reduzierung, gezielte Laubarbeit und die richtige Bodenbearbeitung waren wichtig, um die darbenden Reben zu entlasten.

VDP.GROSSE LAGE® und VDP.ERSTE LAGE®

In einem Jahr mit einem frühen Lesebeginn können die Trauben innerhalb weniger Tage ihre volle Reife erreichen. In den VDP.GROSSEN LAGEN® und VDP.ERSTEN LAGEN® erforderte dies ein schnelles, entschlossenes Handeln. Gerade in den Filetstücken der besten Lagen ist es wichtig, die Trauben zum idealen Reifezeitpunkt in gesundem, reifem Traubenstadium zu ernten und überreifes Traubenmaterial zu vermeiden. „Mit der frühen Lese halten wir die Frische in den Trauben und die Weine zeigen sich präzise und mit einer sensationellen Aromatik. Besonders aus VDP.ERSTER LAGE® und VDP.GROSSER LAGE® entstehen sehr dichte, expressive und lagerfähige große Weine“, freut sich Klaus-Peter Heigel, Kellermeister im VDP.Weingut Wirsching.

(Quelle: VDP)