2020— was für ein ein Jahr!
Auch bei uns im Weingut hat die Corona-Pandemie den gewohnten Jahresablauf verändert. Wir können gar nicht sagen, wie sehr uns doch die Weinproben
und die persönlichen Kontakte mit unseren Freunden und Kunden sowie die zahlreichen Veranstaltungen in der ganzen Welt fehlen. Nichts desto trotz war es
auch eine entschleunigende Zeit. So konnten wir uns ganz auf unsere Arbeit im Keller und in den Weinbergen konzentrieren. Bevor wir auf den aktuellen Jahrgang eingehen, blicken wir noch einmal zurück auf den Jahrgang 2019. Wir freuen uns über die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kunden, die uns über das ganze Jahr erreicht haben. Nicht nur sie finden, dass uns mit dem Jahrgang 2019 Großes gelungen ist. Auch in der Presse ist man der Meinung, dass dieser Jahrgang zu den ganz besonderen gehört „Kollektion des Jahres“ im Falstaff Weinguide 2021! Ganze sieben Weine wurden jeweils mit 95 oder mehr Punkten bewertet. »Individualität, Stil, innere Geschlossenheit und Verlässlichkeit. All dem entspricht Cornelius Dönnhoff mit seinem Jahrgang 2019 in herausragender Weise«, so das Fazit von Ulrich Sauder, Falstaff-Chefredakteur Wein. Er ergänzt: »Wir ziehen den Hut und gratulieren dem Weingut Dönnhoff zu dieser sensationellen Kollektion des Jahres!» Hinzu kam der 1.Platz der Kabinett Trophy mit unserem Riesling Kabinett aus der Spitzenlage Niederhäuser Klamm, welcher erst zum zweiten Mal gefüllt wurde und direkt überzeugte: „Schieferwürzig im Duft, Gesteinsmehl. Etwas Zitrus. Im Mund sehr komplett und trotzdem ein Kabinett mit Typizität…“ Auch im Vinum Weinguide fanden unsere Weine große Anerkennung und die Auszeichnung „Winzer des Jahres an der Nahe“ war die Folge. International sorgen unsere Weine ebenfalls für viel Aufmerksamkeit. James Suclding bewertete das Große Gewächs aus dem Norheimer Dellchen und die Riesling Spätlese aus der Niederhäuser Hermannshöhle mit der Höchstnote von 100 Punkten. Hinzu kamen weitere Weine mit dreimal 99 und viermal 98 Punkten — Weltklasse! Auch Stephan Reinhardt, der für Robert Parker verkostet, bewertet gleich den ganzen Jahrgang als einen der besten der letzten 20 Jahre „The 2019 vintage has produced some of die greatest, finest and most energetic Rieslings of die last 20 years…“ Nun zum Jahrgang 2020
Das Jahr begann zum Glück mit einem nassen Januar und Februar. So konnten die Böden die arg gezehrten Wasserreserven des Vorjahres wieder füllen. Im
März erwartete uns dann eine Situation, die keinem von uns jemals so begegnet ist. Die beginnende Corona-Pandemie breitete sich aus und stellte uns vor nie
dagewesene Herausforderungen. Die Natur kennt jedoch keinen „Lockdown“. Die Vegetation schreitet stetig voran, und es kam wieder zu einem frühen
Austrieb der Reben. Unsere langjährigen Arbeitskräfte konnten zu dieser Zeit nicht einreisen. Daher waren wir sehr dankbar über die Mithilfe einiger Schüler, welche ihre freie Zeit nutzten und uns bei den Arbeiten im Weinberg tatkräftig unterstützten. Durch das sehr warme und sonnige Frühjahr (am 17. April kletterte das Thermometer auf beachtliche 27C°) setzte die Blüte wieder rekordverdächtig früh ein. Diese hochsommerliche Wetterlage blieb uns über die ganze Vegetationsperiode erhalten. Und so war es das dritte Jahre in Folge, in dem wir einen außergewöhnlich heißen und trockenen Sommer hatten. Die fehlenden Niederschläge waren der Natur in vielen Bereichen anzusehen. Alte Reben mit ihren tiefen Wurzeln verkraften solche Bedingungen erstaunlich gut, während die jungen Stöcke damit zu kämpfen hatten. Mit großem Aufwand haben wir diese Weinberge bewässert, um auch dort in Zukunft hervorragende Trauben zu ernten.
Alles deutete wieder einmal auf eine frühe Weinlese hin. Schon am 04. September konnten wir unseren Spätburgunder im Roxheimer Höllenpfad für unseren Sektgrundwein ernten. Die Hauptlese sollte erst zwei Wochen später beginnen. Um punktgenau agieren zu können, arbeiten wir mit großen, schlagkräftigen
Erntemannschaften. Die Corona-Bestimmungen stellten uns vor eine große logistische Herausforderung. Sei es die gestaffelte Anreise, die Unterbringung
oder der Transport zum Weinberg, alles Dinge, mit denen man sich in einem normalen Jahr nicht beschäftigen muss. Der Witterungsverlauf führte dazu, dass die Trauben kleinbeerig, kerngesund und von hoher Qualität waren. Mitte September begannen wir dann mit der Lese der Burgunder-Rebsorten, die allesamt bei bester Gesundheit und Reife geerntet werden konnten. Auch der Riesling beeindruckte mit perfekt gesunden, goldgelben Trauben. Die Lese zog sich bis Mitte Oktober hin, und wir konnten einen traumhaften Jahrgang im Keller einlagern. Ein ganz besonderer Abschluss gelang uns am frühen Morgen des 30.
Novembers. Das Thermometer zeigte -8,5 °C an. In der Oberhäuser Brücke hatten wir hoch gepokert und einige Trauben noch nicht geerntet. Genau für
einen solchen Fall. Eine Chance, dir wir ergriffen, um nach 5 Jahren wieder einen Eiswein besonderer Güte zu keltern. Welch schöner Klang, als die
gefrorenen Trauben in die Eimer ldackerten! E,s erwarten Sie ganz besondere Weine. Ob trocken oder restsüß, die Weine sind kraftvoll aber dennoch filigran, würzig und fruchtig, gepaart mit einem moderaten Alkoholgehalt. (Quelle: Weingut Dönnhoff, Weingutsbrief)