Bericht zur Lage der VDP.Prädikatsweingüter

Rückblick auf ein ungewöhnliches Weinjahr

Das Wirtschaftsjahr 2020 hat die Flexibilität der 200 VDP.Prädikatsweingüter Deutschlands auf die Probe gestellt. Doch wer aufgeschlossen war, sich den der Pandemie geschuldeten Veränderungen zu stellen, kann allen negativen Prognosen zum Trotz auf ein ordentliches Jahr zurückblicken. Einzig bei Weingütern, die ihren Fokus auf blockierte Vertriebswege wie geschlossene Restaurants oder mit Strafzöllen belegten USA-Export haben, ist die Situation angespannt.

Mainz | Die Pandemie hat auch in der Weinbranche für große Verwirbelungen gesorgt. Weggefallene Vertriebswege, fast auf Null zurückgefahrene Präsentationsmöglichkeiten, geschlossene Restaurants und geändertes Konsumverhalten forderten Kreativität und Flexibilität von den Weingütern. Und noch immer gestaltet sich die Verkostung des gerade auf den Markt gebrachten neuen Jahrgangs 2020 für Fachpublikum und Weinjournalisten schwierig. Normalerweise kann sich die Weinbranche auf der VDP.Weinbörse, der weltgrößten Fachmesse für deutsche Spitzenweine, Ende April ein umfassendes Bild zum Jahrgang der VDP.Prädikatsweingüter machen. Auch in diesem Jahr musste die sogar auf Juli verschobene VDP.Weinbörse letztendlich abgesagt werden.

Der Jahrgang

In einer Zeit, die von einer starken Ungewissheit geprägt war, wurden die VDP.Winzerinnen und Winzer mit sonnigem Herbstwetter und kerngesunden, aromatischen Trauben entschädigt.

„Bemerkenswerte Spannung. Eleganz und Finesse, gepaart mit feiner Frucht. Ein Jahr, das begeistert. Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem wir wunder­schöne Trauben ernten konnten. Mineralischer und straffer als 2018, dabei aber etwas runder und kraftvoller als 2019.“

VDP.Präsident Steffen Christmann, VDP.Weingut Christmann

„Ein nahezu perfekter Jahrgang, kerngesund, mit eher geringen, aber angemessenen Erträgen. Glasklar, mineralisch und charakterstark!“

Robert Haller, VDP.Weingut Bürgerspital zum hl. Geist

„Für mich ein sehr eleganter, tiefgehender und reifefähiger Jahrgang, der vor allem den Rieslingen extrem gute Qualitäten beschert hat.“

Felix Prinz zu Salm-Salm, VDP.Weingut Prinz Salm

Wirtschaftsdaten

Die aktuellen Wirtschaftsdaten der VDP.Weingüter werden im Frühjahr abgefragt und daraus Durchschnittswerte bzw. Hochrechnungen gebildet. Neben den Fragen nach Umsatz und Geschäftsentwicklung wurden dabei sowohl die Preistendenz der verschiedenen Stufen der VDP.Klassifikation, die Entwicklung des Exports, aber auch der unterschiedlichen Verkaufskanäle vom Fachhandel bis zum Direktverkauf abgefragt. Nach nun mehr als einem Jahr Covid-19 wurden im Zuge der Abfrage auch Auswirkungen der Pandemie ermittelt. So gaben über die Hälfte der VDP.Winzerinnen und Winzer an, im vergangenen Jahr einen Online-Shop auf ihrer Website eingerichtet zu haben. Auch in der stärkeren Kommunikation der Weingüter zeigen sich die Auswirkungen der vergangenen Monate: 60% der VDP.Weingüter investierten mehr Zeit und Personal in ihren Social-Media Auftritt, genauso wie in neue digitale Veranstaltungsformate wie z.B. Online-Master Classes und digitale Weinproben, bei welchen extra konzipierte Weinpakete verschickt wurden. Der Personalstand in den Weingütern wurde tendenziell gesteigert, was mit den veränderten Gegebenheiten in der Vermarktungssituation (Intensivierung der Online / Offline-Marketingaktivitäten) zu begründen ist.

32 % der VDP.Rebfläche werden ökologisch bewirtschaftet. Weiter 29 Prozent der Rebfläche der Prädikatsweingüter wurden im vergangenen Jahr nachhaltig bewirtschaftet, das heißt gut 17 Prozent der VDP.Prädikatsweingüter haben ein entsprechendes Zertifikat. Dieser Anteil wird mit der jüngst von der VDP.Mitgliederversammlung beschlossenen Agenda 2025 bis  zum Jahr 2025 auf 100 Prozent steigen.

Lesen Sie hier die Ergebnisse im Detail:

Inland

83% der VDP.Weine wurden im Inland verkauft. Dabei macht der Verkauf an Endverbraucher mit insgesamt 48% nahezu die Hälfte des Gesamtverkaufs aus. 36% davon wurden im vergangenen Jahr ab Hof verkauft – trotz des teilweise eingebrochenen Weintourismus im Frühjahr. Damit sind im Vergleich zum Vorjahr diesbezüglich glücklicherweise kaum Einbrüche zu verzeichnen. Auf ganze 12% stieg der Anteil der über den Weinguts-eigenen Webshop verkauften Weine an, was mehr als eine Verdoppelung bedeutet. Dies verdeutlicht, dass im von der Pandemie geprägten Jahr 2020 überdurchschnittlich viele Weine per Paket versendet wurden. 7,5% der Weine wurden über Online Weinhändler verkauft.

Gastronomie und Fachhandel sind besonders wichtige Geschäftspartner für die VDP.Weingüter. Ein Viertel (24%) macht der Absatz an den Fachhandel aus. Dieser Anteil zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Anders ist es hinsichtlich der Gastronomie. Durch die Schließung der Restaurants während des Lockdowns ging der Anteil des Gastronomieabsatzes von 18% auf 12% zurück, was einen Einbruch von einem Drittel zum Vorjahr bedeutet. Relativ gleichbleibend war der Anteil im Lebensmitteleinzelhandel (8%) sowie im Discount (0,5%).

Export

17% der verkauften VDP.Weine wurden im vergangenen Jahr ins Ausland geschickt. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Exportanteil aufgrund der weltweiten Pandemie, Lieferschwierigkeiten und besonders der Strafzölle der USA um 10% (von 27%) gesunken. Weltweit ist das Interesse an deutschen Spitzenweinen trotz Pandemie und erschwerten Exportmöglichkeiten jedoch ungebrochen. Der VDP.Adler auf dem Flaschenhals gilt international als klares Symbol für Qualität in der Flasche. Für viele VDP.Weingüter ist der Ausbau der Exportmärkte ein wichtiges strategisches Ziel zum Aufbau der Weingutsmarke und zur Stabilisierung der Umsätze. Auch der im Inland immer stärkere Verdrängungswettbewerb macht die Erschließung von Zusatzmärkten unabdingbar, gerade weil da Deutschland der größte Import-Weinmarkt der Welt ist.

Am häufigsten exportieren die VDP.Winzerinnen und Winzer ihre Weine in die Niederlande und nach Skandinavien. Dabei zeigte sich vor Allem im vergangenen Jahr, dass Exportmärkte „vor der Haustür“ aufgrund kurzer Logistikwege und einfacher Einfuhrbestimmungen klare Vorteile bieten.

Preisniveau

Der VDP.GUTSWEIN bleibt die Visitenkarte und das Zugpferd der VDP.Weingüter. Während der Durchschnittpreis für eine Flasche deutschen Wein bei etwa 3,50 Euro liegt, wird die Wertschätzung gegenüber handwerklich erzeugten Weinen bei einem Einstiegspreis von 10 Euro beim VDP.GUTSWEIN deutlich. Mehr als die Hälfte der im letzten Jahr verkauften Flaschen im VDP gehören dieser Klassifikationsstufe an.

Knapp ein Drittel der abgesetzten Flaschen nehmen die VDP.ORTSWEINE ein. Mit einem Durchschnittspreis von 13€ pro Flasche stellen sie eine hochwertige und preislich attraktive Mittelstufe zwischen dem VDP.GUTSWEIN und den Lagenweinen dar. Sie sind somit wie geschaffen für die Gastronomie und markieren innerhalb der Weingutspyramide oft den Schritt von Sortencharakteristik zu Herkunftstypizität.

Im Lagenwein Bereich werden von den VDP.Winzerinnen und Winzern insgesamt etwa ein Viertel der Flaschen abgesetzt. Für die VDP.GROSSE LAGE® Weine gaben Liebhaber gehobener Weine im Durchschnitt 35 Euro aus. Die Dominanz der VDP.GROSSEN GEWÄCHSE® ist hier ausschlaggebend. Der Durchschnittspreis für die VDP.ERSTE LAGE® lag im vergangenen Jahr bei 19 Euro.

„Wir sind dankbar mit einem weiteren guten Jahrgang bislang gut durch die Krise gekommen zu sein. Es ist erstaunlich, wie sehr die Konsumenten in Deutschland zu Hause hochwertigem VDP.Wein den Vorzug gegeben haben,“ kommentiert Steffen Christmann.

VDP.DIE PRÄDIKATSWEINGÜTER
Facts & Figures 2020  (Hochrechnung)

Gesamtabsatz im Jahr 2020 (in 0,75 Fl.)Gesamt VDP            ca. 37 Mio. Flaschenpro Betrieb              ca. 187.000 FlaschenREBFLÄCHEGesamt VDP            ca. 5.600 ha (ca. 5,5% der deutschen Rebfläche)pro Betrieb              ca. 28 ha 
Personalstruktur im VDPø 10 Mitarbeiter3 von 4 Weingütern bilden aus (ø 2 Azubis)Im Schnitt beschäftigt ein Weingut etwa 15 Saisonarbeitskräfte (Handarbeit) Nachhaltiger Weinbau34 Betriebe sind nachhaltig wirtschaftend und zertifiziert (= 1.623 ha)29 % der VDP.Rebfläche ist nachhaltig bewirtschaftet, 17,2 % der Weingüter sind nachhaltig zertifiziertDer VDP erarbeitet derzeit eine Agenda 2025, um sich gesamtheitlich für Nachhaltigkeit auszusprechenÖkologischer Weinbau32,2 % der VDP.Rebfläche ist ökologisch bewirtschaftet Ein Drittel der VDP.Weingüter arbeitet bereits ökologisch, Tendenz stark steigend (viele befinden sich in der dreijährigen Umstellungsphase)19% der deutschen Öko Weinbaufläche wird vom VDP bewirtschaftet14 VDP.Weingüter arbeiten biodynamisch (7,3 % der VDP.Rebfläche, 411,09 ha insgesamt) 
Absatz im ø:Inland 83 % (2019: 73%)Export 17 % (2019: 27 %) Umsatzvolumen in 2020      Gesamt VDP       ca. 462,5 Mio. Euro Pro Betrieb         ca. 2,34 Mio. Euro ERTRAG IM ø:56 hl/ha (Jahrgang 2016)50 hl/ha (Jahrgang 2017)71 hl/ha (Jahrgang 2018)52 hl/ha (Jahrgang 2019)55 hl/ha (Jahrgang 2020)(ca. 3% der deutschen Weinernte bei einem Anteil von 5,5 % der deutschen Rebfläche. Das verdeutlicht, dass ein VDP.Weingut zur Maximierung der Qualität im Durchschnitt deutlich weniger Trauben erntet))
Export-Tendenzen Benelux und Skandinavien: seit Jahren wichtigste ExportländerStarkes Wachstum in China, Taiwan, Boom in Japan, Schweiz und Russland Flaschenpreise in 2020 (0,75l) ø / Mengenantil am Gesamtumsatz(durchschnittlich)VDP.GUTSWEIN: 10,00 € (53%)VDP.ORTSWEIN: 13,00 € (23%)VDP.ERSTE LAGE®:19,00 € (16%)VDP.GROSSE LAGE®: 35,00 € (8%)(Durchschnittpreis für eine Flasche deutschen Wein: 3,69 € pro Liter)
QUELLE: VDP.de

SolidAHRrität – Flutweinpaket

Jean Stodden – Das Rotweingut

Sechs Weine gemischt, mindestens ein
VDP. GROSSES GEWÄCHS, ALTE REBEN oder LANGE GOLDKAPSEL  250 Euro

Liebe Freunde, es hat uns hart getroffen. Keiner von uns hat es jemals für möglich gehalten, was Wasser für eine Gewalt haben kann. Trotz der unglaublichen Ereignisse konnten wir noch einige Flaschen retten. Gemeinsam mit Freunden und vielen Helfern haben wir die Weine aus den Kellern gesäubert und bieten diese nun in gemischten Kisten zum Verkauf an. Jeweils sechs etikettierte Flaschen verschiedener Jahrgänge sind in den Paketen. Ein wenig Überraschung aber immer mindestens ein VDP.GROSSES GEWÄCHS oder eine Flasche ALTE REBEN oder LANGE GOLDKAPSEL sind in den Paketen.  Flutpaket inkl. Versand 250 Euro Wir spenden 10 Euro pro Paket an den Wiederaufbau des historischen Ortskerns von Rech – der uns persönlich sehr am Herzen liegt. Denn hier wird nichts mehr sein, wie es mal war. 
Wir sind überglücklich, dass unsere Familie gesund die Katastrophe überlebt hat und wir so viele Freunde haben, die uns in dieser schweren Zeit mit so herzlicher Hilfsbereitschaft zur Seite stehen.
Vielen Dank! Britta & Alexander Stodden Bitte bestellen Sie unter info@stodden.de, da wir zur Zeit noch keine Telefonverbindung haben.  Der Versand wird sich etwas verzögern, da wir alles erst organisieren müssen und zur Zeit die Pakete mit Autos in die nächsten Dörfer fahren werden. Bitte haben Sie etwas Geduld.


Eine Auswahl unserer Weine können Sie noch in unserem Online-Shop bestellen. Dieser ist Gott sei Dank ausgelagert und von der Flut nicht betroffen. Allerdings nur so lange der Vorrat reicht, sollte der Wein ausverkauft sein – wird es keinen Nachschub mehr geben.

Für die Zukunft des Ahr Weinbaus – Ein Spendenaufruf des VDP

Bilder können fassungslos machen. Besonders wenn es solche sind, wie wir sie in den Nachrichten sehen.

Das Hochwasser hat viele Weingüter an der Ahr hart getroffen und macht die gesamte Weinwelt betroffen. Nachdem erste Hilfsaktionen anlaufen, die von unglaublicher und beeindruckender Solidarität unter den Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland geprägt sind, lässt sich langsam auch ein langfristiges Maß der Auswirkungen auf den Weinbau an der Ahr abschätzen. Fässer wurden weggeschwemmt, Hallen und Häuser sind eingefallen, mehr als ein ganzer Jahrgang ist verloren – der kommende Jahrgang muss geschützt, Weinberge bearbeitet werden, oft ohne die nun fehlenden Geräte.
 
Wie können wir helfen?

Um die Verarbeitung des Geschehenen und den mit Investitionen verbundenen Wiederaufbau etwas sorgloser zu gestalten, haben wir uns entschieden diesen Spendenaufruf zu starten. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir ein finanzielles Hilfspaket für den Weinbau an der Ahr schaffen, das allen Winzerinnen und Winzern in dieser schwierigen Zeit Hoffnung und Zuversicht verleiht.
 
Wie funktioniert die Spende?
Der Spendenbeitrag ist frei wählbar und kann direkt an den Verein „Der Adler hilft e.V.“ überwiesen werden. Alle Spenden kommen dem Wiederaufbau der Weinbauregion Ahr zugute.
 
Spendenkonto: Der VDP.Adler hilft e.V.
Rheingauer Volksbank
IBAN: DE 21 5109 1500 0000 2045 28
BIC: GENODE51RGG
Betreff: Solidarität Ahr Weinbau

VDP.Weingut DÖNNHOFF | Nahe

2020— was für ein ein Jahr!
Auch bei uns im Weingut hat die Corona-Pandemie den gewohnten Jahresablauf verändert. Wir können gar nicht sagen, wie sehr uns doch die Weinproben
und die persönlichen Kontakte mit unseren Freunden und Kunden sowie die zahlreichen Veranstaltungen in der ganzen Welt fehlen. Nichts desto trotz war es
auch eine entschleunigende Zeit. So konnten wir uns ganz auf unsere Arbeit im Keller und in den Weinbergen konzentrieren. Bevor wir auf den aktuellen Jahrgang eingehen, blicken wir noch einmal zurück auf den Jahrgang 2019. Wir freuen uns über die vielen positiven Rückmeldungen unserer Kunden, die uns über das ganze Jahr erreicht haben. Nicht nur sie finden, dass uns mit dem Jahrgang 2019 Großes gelungen ist. Auch in der Presse ist man der Meinung, dass dieser Jahrgang zu den ganz besonderen gehört „Kollektion des Jahres“ im Falstaff Weinguide 2021! Ganze sieben Weine wurden jeweils mit 95 oder mehr Punkten bewertet. »Individualität, Stil, innere Geschlossenheit und Verlässlichkeit. All dem entspricht Cornelius Dönnhoff mit seinem Jahrgang 2019 in herausragender Weise«, so das Fazit von Ulrich Sauder, Falstaff-Chefredakteur Wein. Er ergänzt: »Wir ziehen den Hut und gratulieren dem Weingut Dönnhoff zu dieser sensationellen Kollektion des Jahres!» Hinzu kam der 1.Platz der Kabinett Trophy mit unserem Riesling Kabinett aus der Spitzenlage Niederhäuser Klamm, welcher erst zum zweiten Mal gefüllt wurde und direkt überzeugte: „Schieferwürzig im Duft, Gesteinsmehl. Etwas Zitrus. Im Mund sehr komplett und trotzdem ein Kabinett mit Typizität…“ Auch im Vinum Weinguide fanden unsere Weine große Anerkennung und die Auszeichnung „Winzer des Jahres an der Nahe“ war die Folge. International sorgen unsere Weine ebenfalls für viel Aufmerksamkeit. James Suclding bewertete das Große Gewächs aus dem Norheimer Dellchen und die Riesling Spätlese aus der Niederhäuser Hermannshöhle mit der Höchstnote von 100 Punkten. Hinzu kamen weitere Weine mit dreimal 99 und viermal 98 Punkten — Weltklasse! Auch Stephan Reinhardt, der für Robert Parker verkostet, bewertet gleich den ganzen Jahrgang als einen der besten der letzten 20 Jahre „The 2019 vintage has produced some of die greatest, finest and most energetic Rieslings of die last 20 years…“ Nun zum Jahrgang 2020
Das Jahr begann zum Glück mit einem nassen Januar und Februar. So konnten die Böden die arg gezehrten Wasserreserven des Vorjahres wieder füllen. Im
März erwartete uns dann eine Situation, die keinem von uns jemals so begegnet ist. Die beginnende Corona-Pandemie breitete sich aus und stellte uns vor nie
dagewesene Herausforderungen. Die Natur kennt jedoch keinen „Lockdown“. Die Vegetation schreitet stetig voran, und es kam wieder zu einem frühen
Austrieb der Reben. Unsere langjährigen Arbeitskräfte konnten zu dieser Zeit nicht einreisen. Daher waren wir sehr dankbar über die Mithilfe einiger Schüler, welche ihre freie Zeit nutzten und uns bei den Arbeiten im Weinberg tatkräftig unterstützten. Durch das sehr warme und sonnige Frühjahr (am 17. April kletterte das Thermometer auf beachtliche 27C°) setzte die Blüte wieder rekordverdächtig früh ein. Diese hochsommerliche Wetterlage blieb uns über die ganze Vegetationsperiode erhalten. Und so war es das dritte Jahre in Folge, in dem wir einen außergewöhnlich heißen und trockenen Sommer hatten. Die fehlenden Niederschläge waren der Natur in vielen Bereichen anzusehen. Alte Reben mit ihren tiefen Wurzeln verkraften solche Bedingungen erstaunlich gut, während die jungen Stöcke damit zu kämpfen hatten. Mit großem Aufwand haben wir diese Weinberge bewässert, um auch dort in Zukunft hervorragende Trauben zu ernten.
Alles deutete wieder einmal auf eine frühe Weinlese hin. Schon am 04. September konnten wir unseren Spätburgunder im Roxheimer Höllenpfad für unseren Sektgrundwein ernten. Die Hauptlese sollte erst zwei Wochen später beginnen. Um punktgenau agieren zu können, arbeiten wir mit großen, schlagkräftigen
Erntemannschaften. Die Corona-Bestimmungen stellten uns vor eine große logistische Herausforderung. Sei es die gestaffelte Anreise, die Unterbringung
oder der Transport zum Weinberg, alles Dinge, mit denen man sich in einem normalen Jahr nicht beschäftigen muss. Der Witterungsverlauf führte dazu, dass die Trauben kleinbeerig, kerngesund und von hoher Qualität waren. Mitte September begannen wir dann mit der Lese der Burgunder-Rebsorten, die allesamt bei bester Gesundheit und Reife geerntet werden konnten. Auch der Riesling beeindruckte mit perfekt gesunden, goldgelben Trauben. Die Lese zog sich bis Mitte Oktober hin, und wir konnten einen traumhaften Jahrgang im Keller einlagern. Ein ganz besonderer Abschluss gelang uns am frühen Morgen des 30.
Novembers. Das Thermometer zeigte -8,5 °C an. In der Oberhäuser Brücke hatten wir hoch gepokert und einige Trauben noch nicht geerntet. Genau für
einen solchen Fall. Eine Chance, dir wir ergriffen, um nach 5 Jahren wieder einen Eiswein besonderer Güte zu keltern. Welch schöner Klang, als die
gefrorenen Trauben in die Eimer ldackerten! E,s erwarten Sie ganz besondere Weine. Ob trocken oder restsüß, die Weine sind kraftvoll aber dennoch filigran, würzig und fruchtig, gepaart mit einem moderaten Alkoholgehalt. (Quelle: Weingut Dönnhoff, Weingutsbrief)

VDP.Weingut Rudolf Fürst | Franken

JAHRGANGSCHARAKTER
Die Weinjahre 2019 und 2020 waren erneut sehr trocken. Es gab kaum Winterniederschlag und die Blüte entwickelte sich nicht so ausgeprägt wie beispielsweise im Ausnahmejahr 2018. Insgesamt war dadurch der 2020er Ertrag, nunmehr im 2. Jahr hintereinander, sehr klein. Zum Glück gab es in unseren Weinlagen kaum nennenswerte Frostschäden. Die Qualitäten waren wiederum ausgezeichnet, die Trauben vielfach ungewöhnlich kleinbeerig mit einem besonders intensiven Geschmack. (Quelle: VDP.Weingut Rudolf Fürst; März 2021)

VDP.Weingut K. F. GROEBE | Rheinhessen

Der Jahrgang 2020

Eleganz heißt nicht, ins Auge zu fallen, sondern im Gedächtnis zu bleiben!

Das wird er uns bestimmt, im Gedächnis bleiben, dieser unglaublich sonnenreiche aber auch extrem trockene Sommer im letzten Jahr. So groß die Freude über einen solchen Ausnahme Sommer auch ist, so groß sind auch die Sorgen um den Wein der unter diesen Umständen geboren wird. Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Die Weine des neuen Jahrgangs sind von hervorragender Qualität und zeichnen sich durch eine wunderbare Frucht, feine Mineralität und große Eleganz aus. Ein Jahrgang der dem so hoch gepriesenen 2019er in nichts nachsteht. Lassen Sie sich überrasachen von animierenden Weinen die eine große Trinkfreude bieten und auch in puncto Lagerfähigkeit nichts zu wünschen übrig lassen. (Quelle: Weingutsbrief April 2021; VDP.Weingut K. F. GROEBE)

VDP.Weingut Odinstal | Pfalz

In unmittelbarer Nähe zum alten Basaltsteinbruch am Pechsteinkopf, hoch über Wachenheim in der Pfalz, liegt das Weingut Odinstal der Familie Hensel. Insgesamt fünf Hektar Weinberge werden von Betriebsleiter Andreas Schumann und seinem Team in der Monopollage Odinstal bewirtschaftet.

Durch die einzigartige geologische Situation im Odinstal eröffnet sich die Vielfalt vier verschiedener Ausgangsgesteine: Vulkanischer Basalt, Muschelkalk, Keuper und Buntsandstein. Um die Besonderheit dieser Böden, aber natürlich auch der Lage an sich sowie des Klimas herauszuarbeiten, werden die Weinberge ausnahmslos biologisch-dynamisch bewirtschaftet.

Gleichzeitig werden die Eingriffe während der Vinifizierung auf ein Minimum reduziert, um die Typizität von Jahrgang und Herkunft zu maximieren. Dabei ist das Weingut ausschließlich auf weiße Rebsorten ausgerichtet: Vor allem Riesling, Silvaner, weiße Burgundersorten wie Weißburgunder und Auxerrois, aber auch Gewürztraminer machen die Kollektion des Weinguts aus. (Quelle: VDP.de)

Die Weingüter Jülg in Schweigen-Rechtenbach und Odinstal in Wachenheim sind ab sofort Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP).

„Unser Regionalverband hat die Entwicklungen der Pfälzer Weinszene stets im Blick. Nachdem beide Betriebe sowohl bei Blindverkostungen als auch Betriebsbeobachtungen deutlich herausgestochen sind, war es für uns die logische Konsequenz, die beiden Weingüter in den VDP aufzunehmen“ freut sich Hansjörg Rebholz, Vorsitzender des VDP.Pfalz über den Zuwachs. „Beide Weingüter gehören zur Spitze der Pfalz auf ihre ganz eigene Art und Weise: Jülg für ausdrucksstarke Burgunder und Terroir-geprägte, feine Sekte – Odinstal für die gelebte Begeisterung der Biodynamie und des Rieslings“. Damit wächst der Regionalverband der Pfalz auf 27 Mitglieder, der Bundesverband des VDP auf insgesamt 198 Mitgliedsbetriebe. (Quelle: VDP.de)

Weingut Robert Weil / Rheingau – Der Jahrgang 2020


Grandiose Qualitäten…
dank sei den Winterniederschlägen, dem Spätsommer und dem Frühherbst.


Zwar brachte die Vegetationszeit 2020 keine augenscheinlichen Temperaturrekorde, und doch geht sie mit einem neuen Temperaturrekord über die gesamte Periode in die Wetteraufzeichnungen ein. Hilfreich war sicherlich, dass der Winter 2019/2020 genügend Niederschläge mitgebracht hat.
Der Januar startete viel zu mild, und somit waren auch nur wenige wirkliche Frosttage zu verzeichnen. Im Februar konnten dann noch einmal durch hohe Niederschläge die wichtigen Wasserreserven aufgebaut werden. Ab Mitte März kam der Umschwung zu einer sehr trockenen, teils sehr warmen und sonnenreichen Witterung.
Die überdurchschnittlichen Temperaturen und die gute Wasserversorgung waren Basis für einen sehr frühen Austrieb um den 10. April … immerhin der zweitfrüheste Austriebstermin seit es Wetteraufzeichnungen gibt und rund zwei Wochen früher als im langjährigen Mittel. Die Blüte hat dann zwar sehr früh Ende Mai begonnen, sich aber durch einen Kälteeinbruch ab Pfingstsonntag doch lange hingezogen und war erst um den 10. Juni, immerhin aber doch noch zwei Wochen früher als im langjährigen Mittel, beendet.


Juni und Juli verliefen dann im langjährigen Temperaturmittel, bevor August und September wieder dauerhaft hohe Temperaturen und viel Sonnenschein brachten. Dass die Rebenentwicklung über den äußerst trockenen Sommer überhaupt so voranschreiten konnte, haben wir nur den Wasserreserven der niederschlagsreichen Wintermonate zu verdanken. Der Reifebeginn konnte dann um den 10. August und 14 Tage vor dem langjährigen Mittel verzeichnet werden.

Die hohe Qualität des Traubengutes, absolut gesund und physiologisch reif, haben wir aber im Besonderen der sehr warmen, sonnenreichen und trockenen Septemberwitterung zu verdanken und das auch noch mit kühlen Nächten zur perfekten Aromaausbildung … besser geht es nicht!
Die Haupternte hat dann auch sehr früh mit dem 21. September gestartet und aufgrund der grandiosen Traubenqualität sehr schnell Fahrt aufgenommen, so dass die Ernte weitgehend auch schon Ende der ersten Oktoberhälfte abgeschlossen werden konnte.


In der zweiten Oktoberhälfte hat sich dann nur die Ernte der Spätlesen und edelsüßen Prädikate angeschlossen, die sich sogar bis in den November hineingezogen hat. Aufgrund des äußerst gesunden Lesegutes hat sich nur sehr spät eine edle Botrytis gebildet, um dieersehnten Rosinen für Beeren- und Trockenbeerenauslesen sammeln zu können. So wird es auch nur eine sehr kleine Menge dieser begehrten edelsüßen Prädikate geben, diese allerdings in grandioser Qualität, hoher Konzentration bis an die 200°Oe heran und mit sehr feiner, eleganter Säure. Stolz sind wir, nunmehr im 32. Jahr in ununterbrochener Folge Trockenbeerenauslesen geerntet zu haben.
Die Erntemenge im Gesamten liegt im langjährigen Mittel.

(Quelle: Weingut Rober Weil /Rheingau; Januar 2020)

Neuigkeiten vom Weingut Karthäuserhof

Liebe Weinfreund*Innen,
der goldene Herbst neigt sich dem Ende und die Tage sind deutlich kürzer. Die Adventszeit hat begonnen und es wird heimelig. Im Weinberg ist nun Ruhe eingekehrt, die Blätter fallen und die Reben bereiten sich auf eine lange Ruhephase vor, bevor im Frühjahr der natürliche Kreislauf wieder beginnt. Im Keller blubbert es friedlich und für uns beruhigend aus den Gärpfeifen, denn das, was in den Fässern heranreift, weiß uns jetzt schon zu begeistern. Das belohnt uns für die enormen Mühen, die wir gemeinsam mit unserem jungen dynamischen Team um Außenbetriebsleiter Tim Thesen für die Lese 2020 gebündelt haben. Der Jahrgang 2020 bereitet Matthieu Kauffmann und mir einen mehr als gelungenen Auftakt. ­
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­Das Wetter hatte uns phasenweise tiefe Sorgenfalten beschert, aber Mutter Natur war dann letzten Endes doch sehr versöhnlich und hat alle Anstrengungen großzügig belohnt. Sie dürfen sich also bereits jetzt auf einen sehr spannenden Jahrgang 2020 freuen. Bis März wird aber jeglicher Aktionismus im Keller unterbunden und die Weine dürfen auf der Vollhefe ohne Schwefel reifen, viele auch noch deutlich länger. Unser Motto lautet: im Weinberg muss aktiv gearbeitet werden, damit im Keller Minimalismus herrschen kann. Denn wie schon die alte Regel besagt: der Wein entsteht im Weinberg. Die außergewöhnliche Herkunft und die kompromisslos auf Spitzenqualität fokussierte Arbeit in Weinberg und Keller lassen Weine mit herausragendem Reifepotenzial entstehen, wie wir gerade wieder beim „LagenCup Weiss 2020“ bestätigt bekommen haben. Unser 2010er VDP.Großes Gewächs wurde zum Sieger der „Sonderkategorie Jahrgang 2010“ gekürt und mit 95 Punkten ausgezeichnet. Mit gerade einmal einem Punkt weniger wurde übrigens unser aktueller Jahrgang des Großen Gewächses bewertet, das 2018 Karthäuserhofberg GG. Das wäre doch ein passender Wein zu Ihrem ganz persönlichen Genuss oder zum Verschenken! Die Feiertage und Weihnachten rücken näher und wir alle haben die Besuche bei Freunden und Familie stark einschränken müssen. Da freut man sich gleich doppelt über ein Paket, das sicher und kontaktfrei nach Hause geliefert wird. (Quelle: Weingut Karthäuserhof, Dezember 2020)